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Kreis-Projekt zur Reduzierung des Schwarzwild-Bestandes gibt Impulse für die Zukunft

Jäger erlegen im Kreis rund 4.500 Wildschweine mehr als im Vorjahr

Wildschweinrotte © Rolf Handke / PIXELIO
Wildschweinrotte © Rolf Handke / PIXELIO

Den Jägerinnen und Jägern im Landkreis Vorpommern-Greifswald ist es gelungen, im Vergleich zum vorhergehenden Jagdjahr rund 4.500 Wildschweine mehr zu strecken. Im Vergleich zum Jagdjahr 2016/2017, in dem 9.761 Stücke zur erlegt wurden, bedeutet dies eine Vergrößerung der Strecke um 46 Prozent.

»Dies ist angesichts der hohen Bestände beim Schwarzwild ein positives Signal«, sagte Vizelandrat Jörg Hasselmann. Er zeichnet für die Arbeit der Projektgruppe "Nachhaltige Bestandsreduzierung beim Schwarzwild im Landkreis Vorpommern-Greifswald" verantwortlich, die vom Land unterstützt wird.

Aber es mischt sich sogleich ein Wermutstropfen in die Freude angesichts der positiv anmutenden Zahl, hinter der ein enormer Aufwand der Jägerinnen und Jäger steht: Auch die Gesamtentnahme von beeindruckenden 14.297 Stück Schwarzwild im Jagdjahr 2017/2018 dürfte noch nicht genügen, um den Zuwachs des Bestandes zu stoppen.

Aus diesem Grunde, so Hasselmann, seien die Impulse der Projektgruppe nach wie vor von großer Wichtigkeit für Jägerschaft, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft, Deichschutz sowie für den Schutz vor Tierseuchen. »Eine einzelne Maßnahme, das ist auch Expertenmeinung, kann bei der Reduzierung des Schwarzwildbestandes nicht den Durchbruch erzielen«, sagte der Vizelandrat. Dazu seien die Lebensbedingungen für Wildschweine in der Region zu günstig sowie die Vermehrungsrate der Schwarzkittel zu hoch.

Vor diesem Hintergrund setzt die Projektgruppe weiterhin auf ein Bündel von Ansätzen, um gemeinsam mit Jägern, Landwirten, Forstwirten, Wissenschaftlern und Naturschützern ein praxistaugliches Maßnahmenbündel schnüren zu können. So beschäftigte sich die Runde in ihrer jüngsten Sitzung mit der strikten Vermeidung von Wildfütterungen, mit der Bereitstellung weiterer Saufänge und mit dem wirksamen Schutz von Deichen vor Schäden, die Wildschweine verursachen.

Die Mitarbeiter berieten darüber, wie man Gesellschaftsjagden erleichtern sowie den Abschuss von Frischlingen erhöhen könne. Zudem hatten Jäger gewünscht, die Beantragung von Schilfmahden und das Aufstellen jagdlicher Einrichtungen in Schutzgebieten zu vereinfachen.

Es wurde erneut darüber gesprochen, ob es möglich sei, Jägerinnen und Jäger gänzlich von den Gebühren für die Trichinen-Untersuchung zu befreien. In Baden-Würtemberg wird dies mit Unterstützung des Landes bereits praktiziert. Im Landkreis Vorpommern-Greifswald war es auf Initiative der Projektgruppe immerhin gelungen, die Untersuchung von Frischlingen bis 20 Kilogramm Körpergewicht für die Jäger kostenfrei zu gestalten und so Anreize zu schaffen, kleinere Wildschweine stärker zu bejagen.

In diesem Zusammenhang machten sich die Mitglieder der Projektgruppe auch Gedanken, wie man insbesondere geringe Stücke mit wenig Gewicht stärker verwerten und Schwarzwild generell regional besser vermarkten könnte.

»Es wird schwerlich möglich sein, einen direkte Zusammenhang zwischen der Arbeit der Projektgruppe und den höheren Abschusszahlen herzustellen«, sagte Vizelandrat Hasselmann. Es sei jedoch sehr wohl nachweisbar, dass sich die Vielzahl von Denkanstößen und Maßnahmen des Projektes in der jagdlichen und landwirtschaftlichen Praxis bereits auf positive Weise bemerkbar macht.