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Funkamateure im Landkreis stehen zu ihrem Wort

Die Unterstützung des Landkreises bei der Kommunikation im Krisenfall – diese Aufgabe haben sich die Funkamateure aus Greifswald auf die Fahnen geschrieben. Seit August 2017 gibt es dazu eine innovative Vereinbarung über die Zusammenarbeit im Katastrophenschutz zwischen dem Landkreis Vorpommern-Greifswald und einer Gruppe von aktiven Funkamateuren des Greifswalder Ortsverbandes im Deutschen Amateur-Radio-Club (DARC e.V.).


Ausbildungs-Funk-Wochenende im September 2017
Ausbildungs-Funk-Wochenende im September 2017

Ziel dieser Vereinbarung ist eine für beide Seiten nutzbringende Zusammenarbeit: Einerseits geht es um die Hilfeleistung in der Not- und Katastrophenkommunikation durch die Funkamateure und andererseits um die Unterstützung der Funkamateure bei der Ausübung ihrer ehrenamtlichen Aktivitäten.

Neue Relaisfunkstelle – lebendige Zusammenarbeit im Katastrophenschutz

Die Tatsache, dass diese Vereinbarung nicht nur auf dem Papier steht, sondern auch richtig »lebt«, zeigen die neuesten Aktivitäten der Funkamateure.

»Anfang Januar 2018 haben die Mitglieder der Notfunkgruppe eine neue Relaisfunkstelle in Betrieb genommen. Diese befindet sich im Ort Spantekow, fast in der geografischen Mitte des Landkreises«, sagte Kreisfunkwart Thorsten Empacher. Dank der Unterstützung der Kreisverwaltung sei durch die Funkamateure dazu eine ehemalige analoge Funkanlage aus der Zeit vor der Umstellung auf den BOS-Digitalfunk umgebaut und bei der Bundesnetzagentur eine Genehmigung für die Nutzung im Amateurfunkdienst beantragt worden.

Die Übertragung von Funksignalen über größere Entfernungen ist technisch nicht ohne weiteres möglich, wenn keine aufwendige Infrastruktur dahinter steht. Mit einem Mobiltelefon hat man immer nur Kontakt zum nächsten Funkmast, den Rest organisiert das dahinter stehende Vermittlungsnetz.

Eine direkte Verbindung beispielsweise zwischen zwei Handfunkgeräten, ist meist nur über 1–2 Kilometer möglich. Hat man aber an einem hoch gelegenen Standort eine automatisch arbeitende Funkstation, die das Signal empfängt und dann verstärkt wieder aussendet, lässt sich die Reichweite erheblich vergrößern. In diesem konkreten Fall wird ein Gebiet im Umkreis von 25 Kilometern durch die »Relaisfunkstelle« abgedeckt.

»Hinsichtlich des Notfunk-Gedankens, dem sich die Funkamateure in ihrer ehrenamtlichen Arbeit widmen, stellt das Relais auch eine weitere wichtige Komponente einer möglichen Kommunikationsreserve dar. Der Betrieb ist dank der Notstromversorgung auch bei einem Netzausfall von mehr als zwei Tagen gesichert«, sagte Empacher.

»Notfunk-Gruppe« im Einsatz
»Notfunk-Gruppe« im Einsatz

Von der Notfunk-Hauptstation DL0VG, die sich in der Feuerwehrtechnischen Zentrale des Landkreises in Gützkow befindet, so der Kreisfunkwart, sei das Relais ebenso, wie auch die ähnlich ausgestatteten Relaisstellen in Greifswald und Wolgast, direkt erreichbar. So könnte im Ernstfall von hier mit Einsatzkräften in einem großen Teil des Landkreises Vorpommern-Greifswald kommuniziert werden, wenn andere Übertragungswege versagen sollten.

Natürlich ist solch eine Relaisfunkstelle nicht nur eine stille Notreserve, sondern dient den Funkamateuren zur Verständigung und Kommunikation untereinander in ihrer interessanten, technisch anspruchsvollen Freizeitbeschäftigung. Wenn funkende Gäste aus Richtung Süden anreisen, um unseren Landkreis zu besuchen, gibt es entlang der A20 jetzt auch kein »Funkloch« mehr.

Weitere Standorte sind bereits in Planung. So wird schrittweise das Ziel, eine flächendeckenden Kommunikationsreserve für das gesamte Kreisgebiet zu schaffen, gemeinsam mit den Funkamateuren verwirklicht. Jederzeit aktuelle Informationen rund um den Amateurfunk in und um Greifswald gibt es auch im Internet unter: www.darc.de/v11