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03.03.2020

»Schnittstelle« - neue Ausstellung der Kunst-Leistungskurse im Greifswalder Landratsamt zu sehen

"Schnittstelle" - so lautet das Thema der Abschlussarbeiten der Kunst-Leistungskurse des Greifswalder Jahngymnasiums und auch der gleichnamigen Ausstellung im Greifswalder Landratsamt. Diese Schau, mit der die Schülerinnen und Schüler ihre Werke der Öffentlichkeit vorstellen, wird am kommenden Donnerstag, 5. März 2020, um 18 Uhr in der Feldstraße 85a feierlich eröffnet.

"Ich freue mich, dass junge Menschen unter Anleitung ihrer Lehrerinnen und Lehrer die Räumlichkeiten der Kreisverwaltungen als Galerie aktiv in die Gestaltung ihres Schulabschlusses einbeziehen", sagte Landrat Michael Sack. 

Ausstellung Jahngymnasium Archiv
Ausstellung Jahngymnasium Archiv

 "Wir stellen gerne unsere weißen Wände zur Verfügung, damit die Werke einem Publikum zugänglich gemacht werden könne", betonte Sack. Auf diese Weise werde sichtbar, so der Landrat wie Schule, öffentliche Verwaltung und Gemeinwesen eng miteinander verflochten seien.

"Schnittstelle" - nähert man sich diesem Begriff assoziativ, so denkt man an Geschnittenes, Geteiltes, Getrenntes. Etwas Ganzes teilt sich, formiert sich neu oder vereinzelt sich. Schmerzhaftes scheint mitzuschwingen. Ein Schnitt wird mit dem Messer oder der Schere gesetzt. Und er hat etwas Endgültiges, lässt sich nie mehr ganz kaschieren oder beseitigen. "Der Bedeutungsumfang des Wortes ,Schnittstelle' ist beträchtlich. Das haben auch ganz schnell unsere Schülerinnen und Schüler gemerkt. Inhaltlich wie ästhetisch ergab sich ein großer Spielraum", sagte Lehrerin Gisa Massow. Ein inhaltlicher Dauerbrenner sei das bevorstehende Abitur. Es interessierten nicht nur die Abiturnote als Schnittmenge aller erbrachten Leistungen, sondern auch die Fragestellung, wie es nach den Prüfungen weiter gehen solle. "Die familiäre Bande wird gelockert, das Gängelband der Eltern gekappt, Freunde verteilen sich in alle Himmelsrichtungen und man fühlt sich ziemlich abgeschnitten und allein. Diese Suche nach sich selbst, die aufkommenden Ängste, Nöte und der Schmerz widerspiegeln sich in einigen Arbeiten", erläutere Gisa Massow.

Schnittstellen können aber auch Bereiche der größten Verdichtung sein - eine Nahtstelle, in der Verschiedenstes zusammenkommt und sich doch ordnet. Es scheint paradox: Dem Begriff ist Gegensätzliches immanent - die Vereinzelung und das Zusammenballen. Der Schnitt-Komposita wird im Duden fast eine ganze Spalte gewidmet. Zwischen "schnipsen" und "Schnitz" finden sich die "Schnittbohne" und der "Schnittkäse", die "Schnittmenge" und der "Schnittmeister", der "Schnittpunkt" und die "Schnittware“. Und dann gibt es da noch die besonders innovativen Friseure, die gerne ihren Laden auch mal „Schnittstelle“ nennen und mit schnittigen Frisuren aufwarten.

Einige Schülerinnen und Schüler haben das Schneiden auch ganz wörtlich genommen. Entweder entstand Kunst aus dem Schneiden heraus in Scherenschnitten und Papiercollagen oder Reproduktionen von Kunstwerken wurden einfach zerschnitten und neu interpretiert. In vielen Fotomontagen treffen unterschiedliche Welten aufeinander oder setzen Zäsuren zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Hinsichtlich der künstlerischen Techniken war alles möglich. Auch sie können zauberhafte Schnittstellen innerhalb eines Bildes erzeugen, wenn Farbe auf Grafik trifft, Foto sich mit der Malerei vereint oder eine Assemblage aus unterschiedlichen Materialien besteht. Die Schülerinnen und Schüler haben unterschiedlichste Ausdrucksweisen gefunden, die den Betrachter berühren.