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»Notruf 112 - Wo genau befindet sich der Notfallort?«

Mitarbeiter der Leitstelle geben qualifizierte Hilfestellung zur Wiederbelebung

In der Leitstelle © Anke Radlof / LK V-G
In der Leitstelle © Anke Radlof / LK V-G

»Notruf 112 - Wo genau befindet sich der Notfallort?« Wer im Landkreis Vorpommern-Greifswald die Notrufnummer 112 wählt, um den Rettungsdienst oder die Feuerwehr zu einem Notfall anzufordern, wird mit exakt diesen Worten "in Empfang genommen".

Um bei gemeldeten lebensbedrohlichen Erkrankungen, Unfällen oder Bränden möglichst schnell die Retter an den richtigen Notfallort entsenden zu können, trainieren die Disponentinnen und Disponenten der Rettungsleitstelle regelmäßig denjenigen Gesprächsablauf, der genau dieses ermöglicht.

Das Ergebnis ist ein nach dem Motto "Wir fragen - Sie antworten" genau vorgegebener und dokumentierter Abfragealgorithmus, welcher sich hinter dem Fachbegriff "strukturierte Notrufabfrage" verbirgt. »Dieses System ermöglicht es, den Anrufer gezielt durch das Gespräch zu führen.

Mag diese Art der Abfrage für den Anrufer am Telefon auch manchmal etwas barsch klingen, so ist doch nur auf diesem Weg zu garantieren, dass die Hilfe unverzüglich geschickt werden kann«, sagt Volkmar Lang. Komme es beispielsweise zu einem Gesprächsabbruch, so der Leiter der Integrierten Leitstelle in Greifswald, vermöge die Leitstelle im großen Landkreis niemandem helfen, wenn nicht zuerst der Notfallort verifiziert werden konnte.

Somit ergibt sich bei der sogenannten strukturierten Abfrage eine immer gleiche Reihenfolge der Fragen an die Notrufenden:

  • Wo ist es passiert?
  • Rückrufmöglichkeit?
  • Wer/Wie viele ist/sind betroffen?
  • Was ist passiert?

»Nachdem diese Fragen beantwortet sind, können die Kolleginnen und Kollegen in der Leitstelle bereits die ersten Rettungsmittel alarmieren. Diese Alarmierung passiert im Hintergrund, während dem Anrufer weitere Fragen, wie zum Beispiel nach dem Alter des Erkrankten, nach Zugangsmöglichkeiten zur Wohnung oder zur Brandstelle gestellt werden. Wenn auch das Gespräch lange zu dauern scheint, die Helfer sind bereits unterwegs«, betont Lang.

Ganz wichtiger Bestandteil des Dialoges nach der Alarmierung ist die Unterstützung der Anrufer bei der Erstversorgung Verletzter oder bei der Eigensicherung bei Wohnungsbränden. »Unsere Mitarbeiter leiten schon seit 2014 alle Anrufer bei Herzkreislaufstillständen aktiv bei der Durchführung von Reanimationsmaßnahmen an. Diese sogenannte Telefonreanimation ist die wichtigste Maßnahme zur Überbrückung der Zeit bis zum Eintreffen geschulter Ersthelfer oder des professionellen Rettungsdienst und legt die Grundlage für eine erfolgreiche Wiederbelebung«, sagt Dr. Timm Laslo.

Durch die telefonische Anleitung, die Punkt für Punkt den gesamten Ablauf vorgebe, so der Geschäftsführer des Eigenbetriebes Rettungsdienst des Landkreises Vorpommern-Greifswald, würden auch ungeübte oder sogar ungeschulte Anrufer in die Lage versetzt, wichtige Erste Hilfe zu leisten.

»Über die Telefonreanimation hinaus werden Notrufende unter anderem dabei unterstützt, bewusstlose Personen in die stabile Seitenlage zu verbringen oder bei Brustschmerzen und Luftnot richtig zu handeln«, erklärt Laslo. Bei allen lebensbedrohlichen Situationen und vor allem auch bei Notfällen, bei den Kinder betroffen oder die Anrufer sind, wird das Gespräch bis zum Eintreffen der Rettungskräfte fortgeführt.

Zum Ende eines jeden Gesprächs werden die Anrufer gebeten, ihr Telefon für Rückfragen der Leitstelle frei zu halten sowie abermals die 112 zu wählen, wenn sich der Zustand eines Patienten verändert oder sich ein Unfall doch als schwerer heraus stellt, als bisher angenommen.

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