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Älterwerden im ländlichen Raum: Fachforum zum Siebten Altenbericht der Bundesregierung

Unter dem Motto »Sorge und Mitverantwortung in der Kommune – Aufbau und Sicherung zukunftsfähiger Gemeinschaften« veranstalteten das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Landkreis Vorpommern-Greifswald am 17. Januar 2018 in Pasewalk ein Fachforum zum Siebten Altenbericht der Bundesregierung.


An der Veranstaltung nahmen rund 80 Interessierte aus Einrichtungen und Organisationen der Seniorenarbeit und Altenhilfe sowie aus kommunaler Politik und Verwaltung teil. Inspiriert wurden die Diskussionen durch Beiträge aus Wissenschaft und regionalen Projekterfahrungen. Anliegen der Veranstaltung war es, Impulse aus dem Altenbericht der Bundesregierung in den ländlichen Raum zu tragen. Schwerpunkte waren das Wohnen im Sozialraum, die Kommunikation im Wohnumfeld sowie Fragen der Mobilität.

In seinen Begrüßungsworten konnte Dirk Scheer, Sozialdezernent des Landkreises, auf eine Reihe erfolgreicher Initiativen und Projekte im Kreisgebiet verweisen, die das Älterwerden vor Ort begleiten und unterstützen und an denen der Kreis in unterschiedlichen Formen beteiligt ist.

Modellprojekt »Stärkung der Stadt-Umlandbeziehungen«

Michael Sack, Bürgermeister der Stadt Loitz © Anke Radlof / LK V-G
Michael Sack, Bürgermeister der Stadt Loitz © Anke Radlof / LK V-G

So berichtete Michael Sack, Bürgermeister der Stadt Loitz, über die Umsetzung des Modellprojekts »Stärkung der Stadt-Umlandbeziehungen« im Amt Peenetal/Loitz.

Ausgehend von der als notwendig erkannten Auseinandersetzung mit dem demografischen Wandel bemühen sich Einwohnerinnen und Einwohner aus den Amtsbereichen Görmin, Sassen-Trantow und der Stadt Loitz um die Entwicklung geeigneter kommunaler Strategien zur Sicherung der Daseinsvorsorge.

Im Mittelpunkt stehen dabei die Quartiersentwicklung im Hauptort Loitz und das Mobilitäts- und Generationenmanagement auf den Dörfern. Als Formen der Bürgerbeteiligung wurde über die angebotenen öffentlichen Veranstaltungen hinaus eine Einwohnerbefragung zu den Themen »Wie möchten Sie im Alter leben?« und »Wer muss wann wohin?« durchgeführt. Dabei bestätigte sich der auch aus anderen Untersuchungen bekannte überwiegende Wunsch, im vertrauten Wohnumfeld alt zu werden und die dafür erforderlichen Rahmenbedingungen vorzufinden. Zu den Letzteren gehören insbesondere Einkaufsmöglichkeiten, Fahrdienste und Geselligkeit bzw. Kommunikationsmöglichkeiten. Das Wohnen in der eigenen Häuslichkeit wird in hohem Maße mit ambulanten Hilfen verbunden.

Im Ergebnis dieser Hinweise plant die Stadt Loitz den Bau eines neuen Wohnquartiers, das die artikulierten Bedürfnisse Älterer berücksichtigt. Für Einkäufe, Arztbesuche und personenbezogene Dienstleistungen werden die nächstgelegenen größeren Orte aufgesucht (Loitz oder Greifswald). Dabei zeigte sich der private PKW als das hauptsächlich genutzte Verkehrsmittel, während öffentliche Verkehrsmittel kritisch gesehen wurden. Da aber immerhin ein Drittel der Befragten die Möglichkeit der Nutzung von Sammeltaxi oder Rufbus in Betracht zogen, fährt seit Dezember 2017 der ILSE-Bus, ein Projekt, an dem der Landkreis, die Uni Greifswald und die VVG beteiligt sind.

Wohnprojekt für Ältere in Löcknitz

Interessierte Zuhörer © Anke Radlof / LK V-G
Interessierte Zuhörer © Anke Radlof / LK V-G

Detlef Ebert, Geschäftsführer der Wohnungsbaugenossenschaft Löcknitz e.G., stellte ein Wohnprojekt für Ältere in Löcknitz vor - einem Grundzentrum mit 3.200 Einwohnern in einer dünn besiedelten ländlichen Region. Es umfasst 40 altersgerechte Wohnungen und integriert eine Tagesstätte, eine Urlaubs- und Verhinderungspflege, ein Pflegebad und zwei Gewerbeeinheiten. Im Wohnumfeld befinden sich drei Allgemeinmediziner, drei Zahnärzte, zwei Apotheken, vier Physiotherapien, eine Ergotherapie, zwei Kosmetiker, mehrere Friseure, drei Supermärkte.

Mobiler Diagnose-, Unterstützungs- und Beratungsstützpunkt »Gero-Mobil«

Monika Clasen von der Volkssolidarität Uecker-Randow präsentierte den mobilen Diagnose-, Unterstützungs- und Beratungsstützpunkt »Gero-Mobil«. Dabei handelt es sich um eine kostenlose wohnortnahe Beratung im ländlichen Raum, welche dazu beitragen will, Hilfebedarfe bei geriatrischen Erkrankungen frühzeitig zu identifizieren und die Überlastung pflegender Angehöriger zu verhindern. Es führt Hausbesuche durch und unterstützt Kleinprojekte. Ab 2018 wird es zugleich auch ein Angebot der allgemeinen sozialen Beratung sein.

Gemeinwesenprojekt »Dörpkieker«

Frau Christel Schultz, ebenfalls Volkssolidarität Uecker-Randow, informierte über das Gemeinwesenprojekt »Dörpkieker«. Es organisiert Nachbarschaftshilfen in verschiedenen Dörfern des südlichen Landkreises, hält Unterstützungsangebote für pflegende Angehörige vor und hilft Dorfbewohnern dabei, eigene Ideen zur Gestaltung von Gemeinschaftsleben umzusetzen. Es regt die Partizipation bei öffentlichen Angelegenheiten der Dörfer an und hilft beim Knüpfen von Netzwerken. Im Mittelpunkt stehen dabei die Stärkung der häuslichen Pflege für ältere Menschen mit komplexen Hilfebedarfen und die Unterstützung älterer Menschen beim Ausbau bedarfsgerechter Wohnungen.

Dokumentationen zum Lesen bzw. Download

Über diesen Link haben Sie die Möglichkeit sich die einzelnen Vorträge nocheinmal anzuschauen beziehungsweise herunterzuladen.