NSG 26 Eldena
Lage: Am südöstlichen Stadtrand der Universitäts- und Hansestadt Greifswald
Größe: 420 ha Gemeinden: Universitäts- und Hansestadt Greifswald
Unterschutzstellung: 12.12.1957
Schutzzweck: Erhalt arten- und strukturreicher Laubwälder mit alten Naturwaldzellen, die interessante Verjüngungs- und Regenerationsstadien aufweisen; Forschungs- und Exkursionsgebiet der Universität Greifswald.
Beschreibung: Das Gebiet liegt in der Grundmoräne, in der wassergeprägte Böden wie Gleye und Niedermoore dominieren. Letztere sind durch die übermäßige Entwässerung z. T. stark vererdet. Hier bestimmen heute Erlen-Eschen-Wälder das Waldbild, auch entlang einiger für das Gebiet typischer Bachläufe sind sie zu finden. Auf den überwiegend sowohl durch Grundwasser als auch durch Staunässe geprägten Mineralböden herrscht im Gebiet heute der Eschen-Buchenwald vor, der eine starke Verjüngung der bestandsbildenden Baum arten Berg- und Spitz-Ahorn, Esche, Rotbuche und Berg-Ulme aufweist. Als charakteristische Arten der Krautschicht sind Wald-Schwingel, Scheiden-Goldstern, Breitblättrige Glockenblume, Waldgerste und Schuppenwurz zu nennen. Besonders sehenswert ist der Frühlingsaspekt im Buchenwald mit dichten Teppichen des Buschwindröschens, des Hohlen und des Mittleren Lerchensporns.
Die schwedische Landesaufnahme von 1697 zeigt das Waldgebiet bereits in seinen heutigen Umrissen. Die preußische Forstwirtschaft schaffte 1826 die Waldweide und Mittelwaldbewirtschaftung ab und überführte den Wald ab 1886 in einen „Hochwald“. In dieser Zeit wurde auch der Hauptteil des umfangreichen Grabensystems angelegt. Starke Veränderungen im Wasserhaushalt und in der Vegetationsausprägung waren die Folge.
Im Rahmen der Unterschutzstellung wurden 3 Naturwaldzellen auf insgesamt 28 ha Fläche eingerichtet. Hier findet ein Monitoring von Wachstumsprozessen, Stoffflüssen und Vegetationsentwicklungen durch die Universität Greifswald statt. Die übrige Fläche unterliegt eingeschränkt der forstlichen Bewirtschaftung. In den vergangenen Jahren ist ein großer Teil der Eschen im Gebiet durch das Eschentriebsterben in Mitleidenschaft gezogen worden. Insbesondere der als Elisenhain bezeichnete nordwestliche Teil des Schutzgebietes mit seinem vielstufig aufgebauten feuchten Eichen-Hainbuchenwald und Eschen-Buchenwald mit Alteichen und -buchen ist ein attraktives Brutvogelhabitat, u. a. für Zwergschnäpper und Schlagschwirl sowie heimische Greifvögel (Mäusebussard, Rotmilan, Habicht, Sperber) und Eulen (Waldkauz und Waldohreule). Das gesamte Waldgebiet bietet vielen heimischen wie auch durchwandernden Fledermäusen eine Vielzahl von Quartiermöglichkeiten.
Öffentliche Nutzung: Durch das Gebiet führen mehrere Wanderwege. Durch seine stadtnahe Lage und gute Erreichbarkeit ist das Gebiet ein wichtiges Naherholungsziel der Greifswalder Bevölkerung. Mit Informations- und Lehrtafeln wird auf die Bedeutung des Schutzgebietes hingewiesen. Zur Zeit entsteht ein Bodenlehrpfad durch das Institut für Geographie und Geologie der Universität Greifswald. Auch das Botanische und das Zoologische Institut führen regelmäßig Exkursionen im Rahmen der Lehre durch. Das Landesforstamt veranstaltet einmal jährlich die „Waldolympiade“, bei der viele Schulklassen den Wald als Ökosystem kennenlernen.