Bildung im Landkreis
Für den Landkreis Vorpommern-Greifswald ist Bildungs- und Kulturentwicklung ein unverzichtbarer Teil der Regionalentwicklung.
Diese Entwicklung auf kommunaler Ebene erfordert ein abgestimmtes Handeln zwischen vielen Akteuren und auf unterschiedlichen Verwaltungs- und politischen Ebenen. Dazu hat der Kreistag des Landkreises im Okober 2015 Leitlinien zur bildungsorientierten Regionalentwicklung beschlossen, die in einem längeren Prozess mit zahlreichen Bildungsakteuren erarbeitet wurden und nun als strategische Grundlage für das Handeln der Kreisverwaltung dienen.
Damit die Bildungs- und Kulturentwicklung in der Region in Zukunft besser kommunal gesteuert, bereichs- und akteursübergreifend vernetzt und auf die politische Entscheidungsebene gebracht werden kann, ist es Aufgabe des Sachgebietes 40.1, auf der Basis eines datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements die Strategien durch gezielte Maßnahmen schrittweise umzusetzen, durch ein regelmäßiges Monitoring zu überprüfen und anzupassen sowie nachhaltige Strukturen zu etablieren.
Inhaltliche Schwerpunkte bilden u. a. die Themen Schul- und Bildungsentwicklungsplanung, Bildungsübergänge, die Koordination von Bildung für Neuzugewanderte, die Deutsch-Polnische Bildungslandschaft, die Etablierung eines lokalen Bildungsmanagements, die Kultur- und Kunstförderung sowie das Bildungsmonitoring als Querschnittsaufgabe.
Ansprechpartner
Feldstraße 85 a
17489 Greifswald
03834 8760-1402
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Raum: 1.208 | Haus 1
Schulentwicklungsplanung
Die Schulentwicklungsplanung erarbeitet die planerischen Grundlagen für die Entwicklung eines tragfähigen und wohnortnahen Schulnetzes mit gleichwertigen Bildungsangeboten auf dem Land und in den Städten des Landkreises Vorpom-mern-Greifswald. Sie ist ein wesentliches Instrument, um die Lehrkräfte sowie das Personal der Schulträger und die sächlichen und finanziellen Mittel des Landes Mecklenburg-Vorpommern und der Schulträger im Landkreis Vorpommern-Greifswald für den Erhalt und die Ausstattung von Schulen ressourcenschonend einzusetzen, um die Erfüllung des Bildungs- und Erziehungsauftrages dauerhaft zu sichern.
Die Erstellung der Schulentwicklungsplanung obliegt dem Landkreis Vorpommern-Greifswald.
Rechtsgrundlagen: §§ 2, 107, 108 Schulgesetz Mecklenburg-Vorpommern, Ver-ordnung über die Schulentwicklungsplanung in Mecklenburg-Vorpommern (Schul-entwicklungsplanungsverordnung - SEPVO M-V)
Folgende Schulen befinden sich auf dem Gebiet des Landkreises Vorpommern-Greifswald.
Regionaler und überregionaler Schulbesuch
Wahrnehmung der Genehmigungs- und Widerspruchsverfahren zum Besuch einer nicht örtlich zuständigen Schule für Schülerinnen und Schüler, die Schulen in kreislicher Trägerschaft nach § 103 Schulgesetz Mecklenburg-Vorpommern besu-chen. Das betrifft die Förderschulen, Gymnasien und Regionalen Beruflichen Bil-dungszentren.
Rechtsgrundlage: § 46 Abs. 3 Schulgesetz Mecklenburg-Vorpommern
Bestimmung von Schuleinzugsbereichen/Festlegung der örtlich zuständigen Schule
Zur Regelung der Kosten für die Schülerbeförderung sowie zur Planung einer an-gemessenen Unterrichtsversorgung und einer gleichmäßigen Auslastung der Schulen wird eine Schuleinzugsbereichssatzung in Abstimmung mit der Schüler-beförderung erarbeitet. Ab Jahrgangsstufe 5 besteht für die Schülerinnen und Schüler in weiterführenden Schulen eine freie Schulwahl.
Zur Sicherung eines wohnortnahen Schulangebots im Grundschulbereich (auch Förderschulen bis Klasse 4) sind diese Schulen jedoch von der freien Schulwahl ausgenommen. Hier besteht die Verpflichtung zum Besuch der örtlich zuständigen Schule. Dies trifft auch für Schüler der Regionalen Beruflichen Bildungszentren zu.
Rechtsgrundlage: § 46 Abs. 1 und 2 Schulgesetz Mecklenburg-Vorpommern
Ansprechpartnerin
An der Kürassierkaserne 9
17309 Pasewalk
03834 8760-1808
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Raum: 232 | Haus 1
Deutsch-Polnische Bildungszusammenarbeit
Die Deutsch-Polnische Bildungszusammenarbeit initiiert bzw. unterstützt alle Bildungsvorhaben im Sinne des Lebenslangen Lernens, die einen Bezug zu Polen haben. Im Fokus steht die Förderung der Nachbarsprache Polnisch.
Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal des Landkreises Vorpommern-Greifswald ist seine Grenzlage zu Polen. Die Metropolregion Stettin, der Raum zwischen Berlin, der Ostsee, und Westpommern, wächst stetig auf wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene zusammen. Vor diesem Hintergrund bestehen für den Landkreis Vorpommern-Greifswald besondere Handlungsnotwendigkeiten im Bereich Bildung, um die Grundlagen für die erfolgreiche Zusammenarbeit und das Zusammenleben in der Grenzregion zu schaffen.
Arbeitsschwerpunkte
- Abbau der Sprachbarrieren: Entwicklung und Umsetzung eines systematischen und aufeinander abgestimmten Bildungskonzepts für den durchgängigen Spracherwerb Polnisch in Kitas und Schulen und in der Beruflichen Bildung/Weiterbildung
- Sensibilisierung für die Kultur und Sprache des Nachbarlandes Polen: Entwicklung und Umsetzung von (grenzüberschreitenden) Bildungsmarketingaktivitäten
- Grenzüberschreitende Berufliche Bildung: Entwicklung von Ansätzen für die grenzüberschreitende Berufliche Bildungszusammenarbeit
Aktuelle Projektanträge
- „Köstliche Kooperationen“ (Mit dem Landkreis Wałcz als Lead-Partner)
Projektziele:
Vernetzung deutscher und polnischer Beruflicher Schulen, gemeinsame Nutzung von Ressourcen (Wissen, Geräte), Vereinfachung der Anerkennung von Berufsabschlüssen im Bereich der Gastronomie. Erarbeitung eines gemeinsamen und langfristig nutzbaren Ausbildungscurriculums (Module) für deutsch-polnische Ausbildungsangebote im Bereich der Gastronomie, die sowohl in Deutschland als auch in Polen, in die grundständige Ausbildung integriert werden. Einbindung sprachlicher und interkultureller Ausbildungsinhalte, gemeinsame Unterrichtseinheiten in Präsenz und digital an den deutschen und polnischen Beruflichen Schulen. Anschaffung und Integration innovativer Geräte in die gemeinsame Ausbildung. - „Erneuerbare Energien“ (LK VG als Leadpartner mit den weiteren Partnern Landkreis Wałcz, Landkreis Pyrzyce und Hochschule Stralsund)
Projektziele:
Verbesserung der Qualität der Ausbildung im Bereich der erneuerbaren Energien, stärkere Ausrichtung auf die Bedarfe der Betriebe. Erarbeitung eines gemeinsamen und langfristig nutzbaren Ausbildungscurriculums (Module) für deutsch-polnische Ausbildungsangebote im Bereich der Erneuerbaren Energien, die sowohl in Deutschland als auch in Polen in die grundständige Ausbildung integriert werden. Einbindung sprachlicher und interkultureller Ausbildungsinhalte, gemeinsame Unterrichtseinheiten in Präsenz und digital. Anschaffung und Integration innovativer Geräte in die gemeinsame Ausbildung (z. B. Miniaturwindkraftanlagen etc.), gegenseitige Nutzung von Ressourcen.
Links und Downloads
- Imagefilm des Landkreises Vorpommern-Greifswalds “Chancen ohne Grenzen“, 2013
- Bericht “Polnischunterricht in MV“
Ansprechpartnerin
Jahnstraße 1 – 4
17389 Anklam
03834 8760-1806
03834 8760-91806
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An der Kürassierkaserne 9
17309 Pasewalk
03834 8760-3044
03834 8760-93044
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Raum: 329 | Haus 1
Kulturverwaltung und -förderung
Kulturförderung allgemein
Die Kulturförderung im Landkreis Vorpommern-Greifswald besteht in folgenden drei Hauptaufgaben, die wiederum miteinander verknüpft sind:
1. Eine kulturelle Grundversorgung der Bevölkerung zur Stärkung der sozialen Kompetenz (Kultur in ihrer Bildungsfunktion) ist zu sichern.
2. Die Vielfalt des kulturellen Angebotes ist zu fördern, durch Erhaltung der kulturellen Besonderheiten, Bekräftigung der regionalen Identität, zur Stärkung der Zivilgesellschaft.
3. Die kultur-touristische Infrastruktur ist zu festigen und auszubauen, da Kunst und Kultur ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und strategisches Element der Tourismusentwicklung sind.
Maßnahmen
Der Landkreis trägt die Volkshochschule Vorpommern-Greifswald mit ihren Standorten in Greifswald, Anklam und Pasewalk, die Kreismusikschulen Uecker-Randow und Wolgast-Anklam mit zahlreichen Unterrichtsorten und das Museum Atelier Otto Niemeyer-Holstein - Kultureinrichtungen, die Teil der Basis einer kulturellen Daseinsvorsorge sind.
Die Vorpommersche Landesbühne wird auch durch den Landkreis gestärkt.
Außerdem werden im Haushalt des Landkreises regelmäßig Zuschüsse (93.000,00 € in 2018) vorgesehen, die auf Grundlage einer Förderrichtlinie an Kommunen, Vereine, Verbände, Theater, Kirchen und Einzelpersonen vergeben werden können und somit zur Förderung der Vielfalt des kulturellen Angebotes beitragen.
Durch die kreisliche Förderung der Kulturschaffenden wird die Basis der Angebote verbreitert, die regionalen Besonderheiten und Traditionen herausgestellt, während Events wie z.B. Kunst Offen oder das Usedomer Musikfestival unter Marketingaspekten zunächst als Reiseanlass für Touristen gelten.
Ziel
Der Landkreis Vorpommern-Greifswald möchte vernetzt mit den ansässigen Kulturakteuren für eine innovationsfreudige Bildungs- und Kulturlandschaft arbeiten und eine demokratische, weltoffene und krisenfeste Gesellschaft fördern.
Anträge auf kreisliche Unterstützung von Kulturprojekten können jeweils bis zum 1.11. eines Jahres für das Folgejahr eingereicht werden.
Ihre Förderanträge richten Sie bitte an:
Jahnstraße 1 – 4
17389 Anklam
03834 8760-1810
03834 8760-91810
E-Mail
Raum: 104
Ansprechpartnerin für Kulturförderung und Beratung:
Jahnstraße 1 – 4
17389 Anklam
03834 8760-1820
03834 8760-91820
E-Mail
Raum: 110
Aktueller Projektantrag
Aller.Land – Jugend beteiligt – Ideen für morgen! (Gemeinsam mit den Partnern Vorpommersche Landesbühne Anklam und Heimvolkshochschule Lubmin)
Der Landkreis Vorpommern-Greifswald setzt in „Aller.Land“ auf partizipative Kulturarbeit, um Kinder und Jugendliche als aktive Gestalter ihrer Region zu stärken, ihre Mitbestimmungsmöglichkeiten zu erweitern, Selbstwirksamkeitserfahrungen anzuregen und Gemeinschaften in ländlichen Räumen zu fördern. Unser Projekt konzentriert sich auf den mittleren und nördlichen Teil des Landkreises Vorpommern-Greifswald, eine dünn besiedelte und strukturschwache Region, und entwickelt auf den Erfahrungen des erfolgreichen TRAFO2-Projekts aufbauend innovative Formate weiter. Ziele sind die Schaffung kultureller Selbstgestaltungsräume, die Vermittlung von Kompetenzen in selbstorganisierter Kulturarbeit und die Stärkung demokratischer Teilhabe. Durch kreative Formate in Schulen und Jugendkulturorten sollen Jugendliche befähigt werden, ihr Lebensumfeld aktiv mitzugestalten und Verantwortung zu übernehmen. Gleichzeitig wird der Austausch zwischen Generationen gefördert, um gegenseitiges Verständnis zu stärken und die Attraktivität der Region zu steigern. Ein starkes Netzwerk aus Schulen, Jugendorganisationen, Künstlerinnen und Künstlern, kommunalen Akteuren und Bildungseinrichtungen gewährleistet eine breite Verankerung des Projekts. Die jährlich ausgelobten Jugendkulturorte, die Residenzen und Netzwerktreffen sowie der Fachtag Kultur schaffen nachhaltige Strukturen und fördern die kulturelle Teilhabe sowie die soziale und demokratische Entwicklung der Region.
Koordiniertes Übergangsmanagement
Die Aufgabe des „Regionalen bedarfsgerechten Übergangsmanagements“ ist es, auf „Spannungen“ zwischen regionalen Bildungsangeboten und neuen sozialen Dynamiken und Übergängen, die das Leben der Menschen vor Ort prägen, so zu reagieren, dass niemand „verloren“ geht.
Die Beratungs-, Förder- und Angebotsstrukturen beispielsweise am Übergang von der Schule in den Beruf oder in die Ausbildung werden möglichst optimal gestaltet und weiterzuentwickelt, damit mehr junge Menschen diesen Übergang erfolgreich meistern.
Unterstützende Beratung und Netzwerkkoordination im Hinblick auf gelingende Umsetzung der Landesrichtlinie zur Berufsorientierung an allgemein bildenden und beruflichen Schulen des Ministeriums für Wissenschaft, Bildung und Kultur Mecklenburg-Vorpommern gehören ebenfalls zum Aufgabengebiet.
Des Weiteren werden Managementmodelle zum Übergang Schule-Beruf/Arbeitswelt im Allgemeinen an allen Regionalen Schulen des Landkreises Vorpommern-Greifswald, unter besonderer Berücksichtigung von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf und anderen Benachteiligten, aufgebaut und koordiniert.
Ziel
Ziel ist es, dass mehr Schulabgängerinnen und Schulabgängern der direkte Einstieg in Ausbildung und Beruf gelingt und die regionalen Betriebe und Unternehmen optimistisch in die Zukunft blicken können.
Maßnahmen
◾Beratung und Unterstützung der regionalen Schulen und Förderschulen für eine gelingenden Umsetzung der Berufsorientierung nach der Landesverordnung zur Berufs- und Studienorientierung
◾Mitarbeit im Arbeitsbündnis Jugend Beruf zwischen dem Landkreis Vorpommern-Greifswald und der Agentur für Arbeit Greifswald auf operativer Ebene: Entwicklung von transferfähigen regionalen Modelllösungen an Schulen unter Einbeziehung von ausgewählten Förderschulstandorten (Schwerpunkt Lernen/ Emotionale und Soziale Entwicklung)
◾Mitwirkung am Aufbau der Jugendberufsagentur Vorpommern-Greifswald
◾Koordinierung von Info- und Weiterbildungsveranstaltungen über Themen der Berufsorientierung für AWT- und Berufsorientierungskontaktlehrer und regionale Betriebe
◾Koordinierung und Durchführung eines Fachtages zum Thema Übergangsmanagement in Zusammenarbeit mit dem SCHULEWIRTSCHAFT M-V
◾Aufbau eines deutsch-polnischen Berufsorientierungsangebotes für BVJ an der Beruflichen Schule Greifswald in Kooperation mit dem Landkreis Police (PL)
Ansprechpartnerin: