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Landkreis Vorpommern-Greifswald

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Ausgangslage und Handlungsbedarf

Paludikulturen haben ein großes Potential zur Rohstoff oder Biomassenproduktion. Beim Anbau von Schilf, Erlen oder anderen Sumpfpflanzen werden die Nährstoffe des Wassers neben denen des Bodens genutzt. Die Anbauflächen bieten verschiedenen Pflanzen und Tieren Lebensraum und wirken torfschonend. Gleichzeitig hat diese Kultur ein wirtschaftliches (sozioökonomisches) Potential für die Landwirtschaft und die Region Vorpommern. Ein großer Vorteil des Anbaus von Paludikulturen ist, dass sie mit keiner lebensmittelproduzierenden Flächennutzung konkurriert. Paludikulturen haben daher einen mehrfachen Nutzen für Mensch und Moor. Hierzu zählen:

die positive Klimawirkung, die Stärkung regionaler und lokaler Wirtschaftskreisläufe, der Erhalt und die Bildung von Arbeitsplätzen in den Bereichen Land- und Energiewirtschaft sowie der Baustoffindustrie.

Dieses Projekt schließt an unterschiedliche Forschungsvorhaben der Universität Greifswald an. Nähere Informationen finden sich unter www.paludikultur.de. Seit 1996 wurde die Paludikultur zur Umsetzungsreife geführt Aktuell z.B. in dem Projekt VIP - Vorpommern Initiative Paludikultur. 


Erläuterung des Handlungsbedarfs

Das vorliegende Projekt unterstützt direkt die Umsetzung der Paludikultur in der Landwirtschaft sowie die Nutzung von Paludiprodukten in der Energie- und Bauwirtschaft. Damit schließt es als Brückenprojekt eine wichtige Lücke zwischen Forschung und praktischer Anwendung bzw. zwischen Konzept und Umsetzung. In den letzten 20 Jahren hat sich die Bedeutung von Niedermooren stark gewandelt. In der Vergangenheit waren es noch wichtige und landwirtschaftlich unverzichtbare Standorte z.B. für die Futterproduktion, was heute nicht mehr der Fall ist. Aber es werden aus Gründen des regionalen Klimaschutzes, aber auch aus betriebs- und regionalwirtschaftlichen Gründen dringend neue Nutzungsoptionen für nasse Niedermoore gesucht.
Die Umsetzung der Paludikultur hat regional eine hohe Bedeutung. Seit Beginn der Forschungsarbeiten liegen jetzt ausreichend Erkenntnisse für eine Umsetzung vor. Die Paludikultur bietet Lösungsansätze für unterschiedliche land- und regionalwirtschaftliche Probleme.

Hierzu gehören:
• der hohe Flächenanteil an Niedermoorflächen in der Region,
• der Bedarf an wirtschaftlich tragfähigen Nutzungsalternativen für wiedervernässte und damit nicht länger klimaschädliche Moorstandorte
• der Bedarf an Arbeitsplätzen in der Landwirtschaft
• der Bedarf an alternativen Brennmaterialien als Ergänzung und Substitut für Holz
• die Entwicklung und Unterstützung innovativer Nischenmärkte, die, wie die Energie und Bauwirtschaft eine hohe regionalwirtschaftliche Bedeutung haben

Die Umsetzung der Paludikultur und damit die Abschöpfung des Nutzens, den diese Bewirtschaftungsform bietet, benötigen funktionierende Kooperationen von landwirtschaftlichen Betrieben, die Rohstoffe für Paludi-Produkte produzieren. Konkret könnte dies z.B. die Kooperation von landwirtschaftlichen Betrieben als Brennstofflieferanten mit Stadtwerken als Energieerzeuger bedeuten. Folgende weitere Kooperationen und Produktionswege sind z.B. denkbar:

• Energieproduktion für den betriebsinternen Bedarf
• Kooperation mit Nachbarbetrieben mit einem erhöhten Energiebedarf
• Kooperation mit Betrieben aus dem Baubereich

Diese Kooperationen stellen in den meisten Fällen hinsichtlich der Ausgestaltung der Zusammenarbeit Neuland da. Dies ist eine zusätzliche Barriere für die erfolgreiche Umsetzung neuer und tragfähiger Geschäftsbeziehungen. Mit dem Projekt Paludi – Kooperationen in Vorpommern werden Pilotgeschäftsbeziehung initiiert und wichtige Erfahrungen für die Umsetzung kooperativer, marktwirtschaftlicher Beziehungen gesammelt. Damit erfüllt dieses Projekt seine Schlüsselfunktion als Brücke für die Umsetzung.