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02.09.2021

Landkreis Vorpommern-Greifswald wird 10 Jahre alt

Landrat Sack: Trotz Größe des Gebietes persönliche Kontakte unerlässlich

Der Landkreis Vorpommern-Greifswald blickt auf die erste Dekade seines Bestehens zurück und feiert sein 10-jähriges Jubiläum am 04. September 2021. 

Landkreis Vorpommern-Greifswald wird 10 Jahre alt
Landkreis Vorpommern-Greifswald wird 10 Jahre alt


Nachdem der Auftakt mit der Bildung einer Gebietskörperschaft aus ursprünglich vier einzelnen Gebilden buchstäblich an die „Quadratur des Kreises“ erinnerte, setzten die Verantwortlichen in der Folgezeit alles daran, sich dieser Herausforderung zu stellen.
„Letztlich liegt der Schlüssel zum Erfolg darin, ungeachtet der Größe des Kreises, jede Gemeinde, jede Bürgermeisterin, jeden Bürgermeister und möglichst alle aktuellen Probleme zu kennen“, sagte Landrat Michael Sack.
Neben der schieren Größe der Gebietskörperschaft und der Schwierigkeit, dieses Territorium effizient und bürgernah zu verwalten, traten nach der ersten Bestandsaufnahme etliche Defizite in Sachen Infrastruktur und Finanzen zutage.
So galt es nicht nur, den defizitären Haushalt zu sanieren, sondern beispielsweise auch Schulgebäude, Straßen, Brücken sowie die technische Ausstattung von Feuerwehren, Rettungsdienst und Katastrophenschutz zu modernisieren.
Unter anderem erhielten die Schulen in Trägerschaft des Kreises umfangreiche moderne Lehrmittel, um die Digitalisierung in diesem Bereich zügig umzusetzen.
Der Kreis arbeitet daran, den Breitbandausbau flächendeckend voranzubringen und Löcher im Mobilfunknetz schließen zu helfen.
Regelmäßige Beratungen mit Ämtern und Städten sowie Versammlungen mit allen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern sorgen zusammen mit Terminen in einzelnen Gemeinden dafür, dass in der Kreisverwaltung bekannt ist, wo es akute Handlungsbedarfe gibt. Zusätzlich führt dieser aktive Austausch unabhängig von den politischen Gremien dazu, dass es gelingt, gute Ideen von der Basis aufzugreifen und gemeinsam umzusetzen.
„Viele Dinge, die anfangs von zahlreichen aufmerksamen Beobachtern als „unmöglich“ und „nicht zu schaffen“ eingeschätzt wurden, sind heute bereits abgearbeitet, verbessert, saniert oder befinden sich derzeit in Bearbeitung. Deshalb bin ich stolz darauf, wie sich unser Landkreis in den vergangenen Jahren entwickelt hat“, sagte Sack. Allen Unkenrufen zum Trotz, so der Landrat, hätten sich mittlerweile etliche Menschen in Vorpommern mit dem Großkreis identifiziert, so dass dieser letztlich langsam zusammenwachse.
„Mit dem Jahr 2020 es uns gelungen, sowohl die Abwanderung aus unserer Region zu stoppen als auch die rückläufige Bevölkerungsentwicklung insgesamt aufzuhalten. Es lebten erstmals 135 Menschen mehr im Landkreis als im Vorjahr. Ich bin guter Hoffnung, dass sich dieser positive Trend fortsetzt“, sagte Landrat Michael Sack.

Der Landkreis Vorpommern-Greifswald in einigen Zahlen und Fakten:


Geschichte:
Im Zuge der Kreisgebietsreform am 04. September 2011 wurde der Landkreis Vorpommern-Greifswald aus der Stadt Greifswald, den Landkreisen Ostvorpommern, Uecker-Randow sowie Teilen des Landkreises Demmin gebildet. Er liegt in Mecklenburg-Vorpommern und grenzt auf einer Länge von 78 Kilometern direkt an das Nachbarland Polen. Mit einer Gesamtfläche von knapp 4.000 Quadratkilometern ist der Landkreis Vorpommern-Greifswald der drittgrößte Landkreis Deutschlands.

Städte und Gemeinden:
Im Kreisgebiet Vorpommern-Greifswald leben 235.773 (Stand 31.12.2020) Menschen in den sechs amtsfreien Gemeinden und 13 Ämtern mit ihren 132 amtsangehörigen Gemeinden. Kreisstadt ist die Universitäts- und Hansestadt Greifswald.

Mitarbeiterentwicklung der Verwaltung:
Der Kreis- und Verwaltungssitz des Landkreises Vorpommern-Greifswald ist Greifswald, weitere Verwaltungsstandorte befinden sich in Anklam und Pasewalk. Der Landkreis bietet verschiedene Verwaltungsstandorte, weil sie den Bürgerinnen und Bürgern kürzere Wege in dem 3.927 Quadratkilometer großen Landkreis zur Inanspruchnahme von Leistungsbereichen ermöglichen sollen. Orientiert hatte man sich an den ehemaligen Einzugsbereichen der Altkreise Uecker-Randow, Ostvorpommern und Teile von Demmin. Dies hatte den einfachen wie plausiblen Grund, dass Verwaltungsleistungen, wie zum Beispiel der Zulassungsstelle, der Abfallwirtschaft oder des Gesundheitswesens, sowie viele weitere Angebote dezentral vorgehalten werden sollten, um den Bürgerinnen und Bürgern möglichst kurze Wege zu ermöglichen.
Für die Mitarbeiter des Landkreises sollten wohnortnahe Einsatzmöglichkeiten zudem für bessere Vereinbarkeit von Familie, Freizeit und Beruf sorgen.
Während der Covid-19 Pandemie konnte die Verwaltungsarbeit in Präsenz reduziert werden, um Kontakte und potenzielle Ansteckungsmöglichkeiten im Arbeitsleben möglichst gering zu halten. Kurzfristig mussten die Verwaltungsstandorte geschlossen und eine generelle Terminvereinbarung eingeführt werden. Durch die überwiegend positiven Erfahrungen mit zeitlich begrenztem Home-Office während der Pandemie soll in Zukunft das mobile Arbeiten in der Kreisverwaltung noch ausgebaut und weiterentwickelt werden.
Das Durchschnittsalter der Beschäftigten des Landkreises sank in den letzten fünf Jahren von 54,75 Jahren auf 50,36 Jahre. Das bedeutet eine „Verjüngung“ um 4,39 Jahre. Die aktuelle Tendenz zeigt, dass die Mitarbeiterschaft des Landkreises dank vieler Nachwuchskräfte und Neuzugänge weiterhin „jünger wird“.

Kreisstraßen:
In den vergangenen zehn Jahren Landkreis Vorpommern-Greifswald wurden 92 Kilometer Straßen und sieben Straßenbrücken erneuert. Davon allein in den letzten fünf Jahren 65 Kilometer Straßen und sechs Brücken. Es wurden dabei nur umfangreiche, aktivierungsfähige Bauarbeiten berücksichtigt.

Lebensmittelkontrollen:
In den vergangenen zehn Jahren wurden von der Lebensmittelüberwachung des Landkreises durchschnittlich 4.670 (4657,7) Betriebskontrollen pro Jahr durchgeführt.

Kitas und Kinder:
Aktuell hat der Landkreis 194 Kindertageseinrichtungen und 132 Kindertagespflegestellen, in denen 15.062 Kinder (Stand 04.8.2021) betreut werden.

Badewasser:
Das Gesundheitsamt kontrolliert während der Badesaison vom 20. Mai bis zum 10. September alle vier Wochen die Qualität der Badegewässer des Landkreises. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes prüfen an insgesamt 58 Badestellen, ob Wasser und Umgebung für alle Badegäste in Ordnung sind. Bei den Kontrollen werden der pH-Wert und zusätzlich im Bodden und in den Binnenseen die Sichttiefe des Wassers gemessen. Zudem schauen die Experten, ob es Verschmutzungen gibt. Beobachtet werden unter anderem auch Färbung, Trübung und eventuelle Schaumbildung des Wassers. Weiterhin wird eine mikrobiologische Probe an einer Stelle entnommen. Diese wird auf Bakterien (Enterokokken, Escherichia coli) untersucht. Zu jeder Kontrolle vor Ort gehört außerdem die Besichtigung der Strandsaubarkeit der Badestelle.
Die Ergebnisse der Untersuchungen sind auf folgender Internetseite zu sehen: www.badewasser-mv.de.
Sollten den Bürgerinnen und Bürgern andere Gewässer bekannt sein, in denen viel gebadet wird, kann dies beim Gesundheitsamt gemeldet werden.

Schulen:
Nach der Kreisgebietsreform übernahm der Landkreis Vorpommern-Greifswald die Gestaltung des Schulnetzes auch hinsichtlich der Schulentwicklungsplanung.
Im neuen Schuljahr verfügt der Landkreis Vorpommern-Greifswald über
83 allgemeinbildende Schulen und berufliche Schulen in öffentlicher Trägerschaft, sowie 14 allgemeinbildende Schulen und berufliche Schulen in freier Trägerschaft.
Vor der Kreisgebietsreform 2011 waren es nur elf allgemeinbildende und berufliche Schulen in freier Trägerschaft.
In den vergangenen Jahren fielen auch geringe Änderungen in der Schulstruktur an. So gab es die Schulfusion der Schulen in Karlshagen und die Schulfusion der Schulen in Penkun. Es gab die Schulschließung der sogenannten Kleinen Grundschule auf dem Lande in Zirchow, Schlatkow und die Neuerrichtung einer Grundschule „Mitte“ in Pasewalk. Außerdem kam es zur Bildung der zwei Regionalen Bildungszentren Greifswald und Wolgast-Torgelow, welche zu der Anerkennung von neuen Bildungsgängen führte.
Über verschiedene Förderprogramme kamen Gelder für auserwählte Großbaumaßnahmen für den Schulbau und die Sanierung an folgenden Schulstandorten zum Einsatz:
- Schlossgymnasium Gützkow – Sanierung Schlossgebäude fertiggestellt 2021, Sportflächen und Sanierung Klassen- sowie Fachklassengebäude in der Umsetzung,
- Grundschule Löcknitz ,
- Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung Löcknitz – fertiggestellt 2021,
- Grundschule Eggesin,
- Regionales Berufliches Bildungszentrum Wolgast-Torgelow mit Standort Torgelow – umfangreiche Sanierung 2018 abgeschlossen,
- Dreifeld-Sporthalle Greifswald – fertiggestellt 2021,
- IGS „Erwin Fischer“ Greifswald,
- Schulcampus Loitz (GS und RS Loitz) – 2021 abgeschlossen.

Rettungsdienst:
Vor der Kreisgebietsreform gab es drei Rettungsdienstbereiche, nämlich Uecker-Randow, Ostvorpommern und die Universitäts- und Hansestadt Greifswald.
Uecker-Randow hatte eine eigene Leitstelle in Pasewalk. Die Rettungsdienstverwaltung war im Ordnungsamt und die Abrechnung wurde über die Verwaltung vorgenommen.
Ostvorpommern hatte eine Leistelle gemeinsam mit der Universitäts- und Hansestadt Greifswald und auch einen gemeinsamen Ärztlichen Leiter Rettungsdienst. Die Verwaltung/Sachbearbeitung wurde dort im Ordnungsamt vorgenommen und die Abrechnung in einer zentralen Abrechnungsstelle.
Die Universitäts- und Hansestadt Greifswald hatte die Sachbearbeitung und Abrechnung im Ordnungsamt.

Kurz nach der Kreisgebietsreform wurden im Jahre 2012 die Leitstellen in Pasewalk und Greifswald zusammengelegt. Bis 2014 blieben die Altbereiche Verwaltungs- und Abrechnungsbereiche bestehen. Der Ärztliche Leiter Rettungsdienst übernahm die ärztliche Gesamtleitung in Greifswald. 2014 kam es zur Gründung des Eigenbetriebes Rettungsdienst in Greifswald und es wurden eigene Räume in der Pappelallee mit Betriebsleitung, Ärztlicher Leitung, Sachbearbeitung, Abrechnung und Buchhaltung geschaffen. 2020 wurde dann die ärztliche Leitung Rettungsdienst aus der Gestellung durch die Universitätsmedizin Greifswald in eine feste Anstellung beim Landkreis überführt.
Vor der Pandemie gab es ein stetiges Ansteigen der Einsatzzahlen des Rettungsdienstes. Daraus resultierte unter anderem der Neubau einer vorhandenen Rettungswache in Wusterhusen und der Neubau für eine ebenfalls bereits vorhandene „alte“ Notarzt-/Rettungswache in Straßburg. Zudem wurde ein Rettungswagen von Heringsdorf in eine neue Wache nach Koserow ausgelagert. Die Rettungswache und der Notarztstandort wurde von Zinnowitz nach Trassenheide verlegt.
Herausragend in den vergangenen Jahren seit der Gründung des Eigenbetriebs ist die Verwaltungsvereinbarung zur Zusammenarbeit auf den Gebieten Brand-, Katastrophenschutz und Rettungsdienst zwischen den Landkreisen V-G und V-R. Die UMG (Leadpartner)/LK V-G/Universität Greifswald/Rettungsdienst Stettin, Luftrettung Polen, DRF Luftrettung führten 2016 bis 2019 ein Interreg-Projekt für den grenzüberschreitenden Rettungsdienst durch, mit zum Beispiel der Entwicklung und Durchführung von fachsprachlichen Schulungen von Rettungsdienstmitarbeitern auf beiden Seiten.
Der Landkreis Vorpommern-Greifswald (Konsortialführer)/UMG/Universität Greifswald/Steinbeis-Hochschule gestalteten 2017 bis 2020 das Projekt Land|Rettung mit Förderung aus dem Innovationsfonds - unter anderem mit dem Ziel der Stärkung der Laienreanimation und der Einführung eines Telenotarztsystems.
Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) sowie die Kreise V-G und V-R vereinbaren eine gemeinsame Disponierung der KV-Dienste und des Rettungsdienstes über die Leitstelle Stralsund für die Rettungsdienstbereiche V-G und V-R. Seit 2019 wird das Telenotarzt-System auf den Nachbarlandkreis V-R ausgeweitet, wo inzwischen bereits elf weitere Rettungswagen angeschlossen werden konnten. Gleichzeitig werden Grundsteine gelegt, um die Rettungsdienste MSE und LRO ebenfalls anzuschließen. Seit August 2020 läuft die Luftrettung am Standort Greifswald – nicht zuletzt dank des Engagements des Landkreises Vorpommern-Greifswald im 24h-Betrieb.

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