NSG 244 Buddenhagener Moor
Lage: Ca. 6 – 7 km südwestlich Wolgast Größe: 113 ha
Gemeinden: Zemitz, Hohendorf
Unterschutzstellung: 15.11.1990
Schutzzweck: Erhalt und Entwicklung mehrerer Zwischenmoore mit Torfmoos-Seggenrieden, Birken- und Erlen-Bruchwäldern.
Beschreibung: Das Schutzgebiet besteht aus zwei durch einen schmalen Kiessandrücken getrennten Mooren sowie inselartigen Kies- und Sandhügeln. Das südlich gelegene Moor kann als mesotrophes Kesselmoor eingestuft werden. Es wird von mehreren Metern mächtigen Torfmoosschichten gebildet. In diesen künstlich gehölzfrei gehaltenen Flächen bestimmen bunte Torfmoosrasen, Wollgras-Torfmoosrasen und Torfmoos-Wollgras-Seggenriede das Vegetationsbild. Dominierende Art ist neben den in dichten Rasen wachsenden Torfmoosarten das Bulten bildende Scheidige Wollgras (RL 3). Auf diesen Bulten sind u. a. Rosmarinheide (RL 2) und Gewöhnliche Krähenbeere (RL V) zu finden.
In den Torfmoosrasen wachsen außerdem der fleischfressende Rundblättrige Sonnentau (RL 3) und die Gewöhnliche Moosbeere (RL V). In den Moorschlenken sind Schlamm-Segge (RL 2) und Faden-Segge (RL 3) sowie Blasenbinse (RL 2), Weißes Schnabelried (RL 2) und Schmalblättriges Wollgras (RL 3) charakteristische Arten.
Die sich nördlich anschließende Hauptfläche des Schutzgebietes stellt ein stark gegliedertes Versumpfungsmoor dar, das als mesotrophes Zwischenmoor einzustufen ist. Die sandunter-lagerte Torfdecke erreicht hier meist nicht mehr als 2 m Mächtigkeit. Charakteristisch für die Birken-Moorwälder sind hier Sumpf-Porst (RL 3) und Trunkelbeere. In den angrenzenden Nadel- und Mischwäldern, die meist als Forste ausgebildet sind, dominiert die Kiefer.
Bemerkenswerte Brutvogelarten sind Mittelspecht, Heidelerche, Misteldrossel und Fichtenkreuzschnabel. Auch der Kranich konnte beobachtet werden.
Obwohl in den letzten Jahren bereits gebietsflankierend einige Maßnahmen zur Stabilisierung des Wasserhaushaltes umgesetzt wurden (insbesondere im Einzugsbereich des Kleinen Scheidegrabens), wird das NSG immer noch durch Gräben entwässert und unterliegt einem starken Wassermangel. Die wertvollen, freien Moorflächen können derzeit nur durch Gehölzentnahme erhalten bleiben. Wichtig für den Erhalt und die Entwicklung des Gebietes ist die Stabilisierung des Wasserhaushaltes im gesamten Gebiet mit Verschluss aller wasserabführenden Einrichtungen. Die Bestände an nichtheimischen Baumarten, wie der Douglasie, müssen so bald wie möglich durch heimische Laubbaumarten abgelöst werden
Öffentliche Nutzung: Es sind zahlreiche Waldwege vorhanden, die von den umliegenden Gemeinden Buddenhagen, Zarnitz oder Hohensee ausgehen und zum Wandern genutzt werden können.