NSG 250 Insel Koos, Kooser See und Wampener Riff
Lage: 2 km nordöstlich von Neuenkirchen
Größe: 1.566 ha Gemeinden: Universitäts- und Hansestadt Greifswald, Mesekenhagen, Neuenkirchen
Unterschutzstellung: 5.11.1990, Erweiterung 10.10.1994
Schutzzweck: Schutz, Erhalt und Entwicklung eines stark gegliederten Bereichs der Südküste des Greifswalder Boddens mit ausgedehnten Flachwasserzonen, Windwatten und beweideten Überflutungsmooren als Lebensraum für Küstenvögel; Sicherung als bedeutendes Rastgebiet für Zugvogelarten.
Beschreibung: Flachwasserzonen, Windwatte und Überflutungsmoore prägen das Landschafts-bild im Naturschutzgebiet. Die Kooser Wiesen im südlichen Teil des Gebietes zeichnen sich durch ihre Salzvegetation aus, die sich hier durch jahrhundertelange Weidenutzung erhalten hat. Charakteristische Arten im Überflutungsbereich sind Salz-Binse, Strand-Milchkraut und Strand-Dreizack (RL 3). Auch das Salzhasenohr (RL 2) kommt im Gebiet vor. Priele lassen das salzhaltige Wasser ein- und ausströmen und sind mit Brackwasserröhrichten bewachsen. In tiefer gelegenen Bereichen, den Röten, dominieren Salzschwaden-rasen sowie in den Salzpfannen Quellerrasen. Bis 1993 waren die Karrendorfer Wiesen durch Eindeichung, Grabensysteme und Schöpfwerks-betrieb von der natürlichen Vorflut abgetrennt und unterlagen intensiver Graslandnutzung. Nachdem hier das erste größere Ausdeichungsprojekt Mecklenburg-Vorpommerns umgesetzt wurde, prägen das Grasland heute wieder die Faktoren Überflutung und Beweidung. Es konnten sich erneut Schilf- und Strandsimsenröhrichte entwickeln und typische Salzweiden etablieren. Im Spätsommer bilden blühende Strandastern einen dichten Teppich.
Das Gebiet bietet Bruthabitate für zahlreiche Limikolenarten, dazu zählen Kiebitze (RL 2), Rotschenkel (RL 2), Sandregenpfeifer (RL 1) und Säbelschnäbler (RL 2). Gezielte Prädatoren-Bejagung hilft hier, den Bruterfolg zu sichern. Während des Vogelzuges sind die Flächen ein bedeutendes Rastgebiet für viele weitere Wat- sowie Wasservogelarten, die sich in beeindruckenden Individuenzahlen einfinden.
Das Wampener Kliff als seewärtiger Deich eines Spülfeldes bietet mindestens 200 Brutpaaren der Uferschwalbe (RL V) Nistmöglichkeiten. Das Spülfeld wird zur Zeit durch das Wasser- und Schifffahrtsamt zurückgebaut, das Kliff bleibt jedoch erhalten.
Öffentliche Nutzung: Die Insel Koos und die Kooser Wiesen sind nicht zugänglich. Wanderwege führen dagegen in die Karrendorfer Wiesen und zu einer Beobachtungsplattform. Unterhalb des Wampener Kliffs ist ein Badestrand ausgewiesen.