NSG 69 Putzarer See
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Lage: Am Nordwestrand der Friedländer Großen Wiese im Südwesten des Landkreises, ca. 8 km nördöstlich von Friedland, knapp 4 km südlich von Schwerinsburg
Größe: 460 ha, davon im Landkreis 400 ha
Gemeinden: Putzar (SO-Teil im Landkreis Mecklenburg-Strelitz)
Unterschutzstellung: 16.01.1958, Erweiterung 07.07.1995; Schutzgebietsverordnung vom 23.08.2016
Schutzzweck: Schutz und Erhalt eines Flachsees mit breitem Verlandungsgürtel, angrenzenden Durchströmungsmooren mit Torfstichen sowie blockreicher Hutungsfläche als überregional bedeutsames Durchzugs- und Rastgebiet für Wasser- und Sumpfvögel sowie als Lebensraum für bestandsgefährdete und vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten.
Beschreibung: Der See hat eine Länge von ca. 2,5 km, eine Breite von ca. 1,0 km und eine durchschnittliche Tiefe von 0,4 m. Der Verlandungssee verfügt durch die Verlegung des Großen Landgrabens über keinen wesentlichen Zu- und Abfluss mehr. Auch aufgrund seiner geringen Wassertiefe ist der Putzarer See ein eutrophes Gewässer. Seine Entstehungszeit liegt wie bei allen Seen in Mecklenburg-Vorpommern in der letzten Eiszeit.
Hervorzuheben ist die Bedeutung des Sees als Vogelschutzgebiet. Der See ist vollständig von einer breiten, verschilften Verlandungszone und teilweise von Bruchwald umgeben. Diese Vegetationsbereiche sowie die offene Wasserfläche bieten vielen Wasservögeln ein ideales Brut- und Rastgebiet, u. a. Saat-, Bläss- und Graugänsen, Schnatter-, Löffel- (RL 2) und Tafelenten (RL 2), Zwerg- und Singschwänen. In den großflächigen Altröhrichtbeständen brüten Rohrdommel (RL 1), Kranich, Rohrweihe, Wasser- und Tüpfelralle sowie auch Bartmeise und Blaukehlchen. Als Nahrunsgäste besuchen See- (RL 2), Fisch- und Schreiadler (RL 1) das Gebiet. Ansässig ist auch der Fischotter (RL 2). Unter den Fischarten sind Steinbeißer (RL G) und Schlammpeitzger (RL V) erwähnenswert.
In niederschlagsarmen Jahren entwickeln sich auf den Schlammflächen des dann teilweise ausgetrockneten Sees dichte Bestände des leuchtend gelb blühenden Moor-Greiskrautes.
Auf den seenahen, kurzrasigen Hutungsflächen im Südosten des Gebietes haben sich kleinseggenreiche Weiderasen erhalten, in denen Kriechender Scheiberich (RL 1), Bitteres Kreuzblümchen und Sumpf-Enzian (RL 1) zu finden sind. Zur Förderung dieser Arten finanzierte die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises 2013 und 2014 den Bau eines stabilen Weidezaunes, der die Beweidung der Flächen bis nah an den Seerand ermöglicht.
Öffentliche Nutzung: Der See ist sehr schwer zugänglich. Die begehbaren Bereiche des Gebietes sind im Wesentlichen Weide- und Grünland-flächen. An einem der Torfstiche in der Erweiterungszone am Ostrand des Gebietes ist ein Uferstreifen für die Angelnutzung freigegeben.