NSG 54 Großer Koblentzer See
Lage: Zwischen Krugsdorf und Koblentz
Größe: 269 ha
Gemeinden: Koblentz
Unterschutzstellung: 27.05.1960, Schutzanordnung vom 11.09.1967
Schutzzweck: Erhalt und Entwicklung einer mesotrophen Talmoorblänke mit angrenzenden Durchströmungsmoorflächen, einer kalkreichen Niedermoorvegetation sowie einer Binnensalz-stelle mit halophytischer Vegetation. Als Brut-, Rast- und Durchzugsgebiet für Wasservögel sowie als Rast- und Schlafplatz für Gänse und Kraniche, besitzt das Gebiet eine überregionale Bedeutung an der seenarmen südlichen Randzone der Ueckermünder Heide.
Beschreibung: Der Große Koblentzer See befindet sich innerhalb eines gefällearmen Seitentales der Randowniederung, das im Holozän vermoorte. Er hat eine durchschnittliche Tiefe von etwa 1,5 m mit einem Tiefenmaximum von 6 m und eine Fläche von 150 ha. Breite Verlandungssäume und angrenzende Moorwiesen weisen auf eine ehemals größere Ausdehnung hin. Die Salzstelle am Südwestufer bedingt den schwachen Salzgehalt von 0,5 ‰ im Südteil des Sees. Der Kalkgehalt ist mit 100 mg/l sehr hoch.
Im Ostteil des NSG säumen Erlen-Birken-Bruchwälder die Uferzone und bilden den Übergang zu Kiefern- und Fichtenforsten auf trockenen Standorten. Nahe dem Ostufer liegt eine mit Laub-Nadel-Mischwald bestockte Insel. Unter den vorkommenden Vogelarten sind besonders Seeadler, Rohrweihe, Rohrdommel (RL 1), Weißsterniges Blaukehlchen, Bartmeise und Rohrschwirl hervorzuheben. Am Westufer hat sich eine Salzvegtation mit Salz-Binse, Salz-Schuppenmiere, Strand-Dreizack (RL 3), Erdbeer-Klee (RL V) und Sumpf-Knabenkraut (RL 1) erhalten. Der Wasserhaushalt, der in der Vergangenheit durch Entwässerung der umgebenden Niederung negativ beeinflusst wurde und zu einer fortschreitenden Degradierung der umliegenden Moorflächen geführt hat, konnte durch Vernässung anliegender Flächen stabilisiert werden. Die Stiftung Umwelt und Naturschutz M-V betreut seit 2010 eine ca. 500 ha große Vernässungsfläche im Nordwest-Bereich des NSG sowie auf angrenzenden Seewiesen, die als Ausgleichsmaßnahme der DEGES für den Bau der A 20 entstand.
Öffentliche Nutzung: Von Koblentz aus führt ein Weg zu einer Beobachtungskanzel an der Furt zur Insel. Nördlich erstreckt sich der Weg von Koblentz nach Uhlenkrug direkt am Gebiet vorbei.