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Naturschutzgebiete (NSG)

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NSG 127 Karlsburger und Oldenburger Holz

NSG 127 Karlsburger und Oldenburger Holz
NSG 127 Karlsburger und Oldenburger Holz

Lage: In der Grundmoränenlandschaft südlich von Züssow und Karlsburg (zwischen B109 und B111)

Größe: 399 ha

Gemeinden: Karlsburg, Ranzin

Unterschutzstellung: 16.11.1978, Erweiterung 20.09.1984

Schutzzweck: Erhalt eines reich strukturierten Laubwaldgebietes mit historischen Waldformen, vermoorten Senken und angrenzenden feuchten Grünlandflächen als Lebensraum des Schreiad­lers.

 

 

 

Beschreibung: Das Schutzgebiet besteht aus drei Teilflächen, von denen die westlichste vor allem Grünlandflächen umfasst und die beiden anderen etwa ein Drittel des insgesamt sehr großflächigen Waldgebietes Karlsburger- Olden­burger Holz ausmachen. Die Flächen wurden jahrhundertelang als Mittel- und Niederwald genutzt, in den vermoorten Senken stocken alte Hudewaldbestände. Mehrhundertjährige, großkronige Stiel-Eichen, Rot-Buchen und hain­buchenreiche Bestände erinnern noch heute an diese historische Waldnutzungsformen. Der Un­terwuchs wird häufig von Weißdorn und Hasel gebildet. Diese alten Laubwaldbestände bieten günstige Horstplätze für Greifvögel wie Schrei­adler (RL 1), Rot- und Schwarzmilan (RL V) und den Wespenbussard (RL V). Weitere Brutvögel sind Waldwasserläufer, Klein-und Schwarz­specht, Trauer- und Zwergschnäpper, Schwanz­meise und Hohltaube.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts be­gann die Aufforstung von Teilen der ehemaligen Hutungen mit Nadelbäumen. In den Senken sind, je nach Größe der Flächen, Grauweiden­gebüsche und Seggenriede sowie Erlenbruch­wälder anzutreffen. Diese Senken sind an das Entwässerungssystem angeschlossen, welches durch die südlich angrenzenden Wiesen zur Swinow führt. Diese Wiesen stellen ein wich­tiges Nahrungsrevier des Schreiadlers dar. Die über die Swinow in das Gebiet eingewanderten Biber bilden in den Gräben eine stabile Popu­lation. Die größte Biberburg des Landkreises befindet sich hier. Aufgrund dieser „natürlichen“ Vernässung werden einzelne Waldbereiche oberhalb der Biberburgen überstaut und sind im Absterben begriffen.

Auch die zum Schutzgebiet gehörenden Grün­landflächen werden in die Swinow entwässert. Sie wurden bis Ende der 1970er Jahre als Stand-weiden genutzt. Heute werden diese Bereiche zumeist als Mahdgrünland bewirtschaftet.

Von Bedeutung für eine positive Entwicklung des Gebietes ist die Erhöhung des Laubholzan­teiles durch Zurücknahme von Nadelholz sowie die Abkopplung vieler Flächen vom Entwässe­rungssystem.

Seit 2004 ist der NABU M-V Eigentümer von großen Teilen des Naturschutzgebietes. Der Ver­band möchte dort die Nadelbaum-Reinbestän­de in naturnahe Laubbestände umwandeln und die Nutzung so weit reduzieren, dass ein natür­licher Alterungsprozess in den Beständen ein­setzen kann. Zahlreiche trockengelegte Wald­moore und einige Feuchtwiesen sollen dabei wiedervernässt, beziehungsweise so gepflegt werden, dass sich wieder ein typisches Artens­pektrum einstellt, das Naturschutzgebiet aufge­wertet und den Bedürfnissen der Schreiadler (RL 1) Rechnung getragen wird. Der NABU betreut auch das Gesamtgebiet ehrenamtlich. 

Öffentliche Nutzung: Im Gebiet sind zahlrei­che Waldwege vorhanden, auf denen das Ge­biet bewandert werden kann.