NSG 248 Südspitze Gnitz
Lage: Auf der Halbinsel Gnitz zwischen Krumminer Wiek, Peenestrom und Achterwasser, ca. 8 bis 9 km südlich Zinnowitz auf der Insel Usedom
Größe: 75 ha Gemeinden: Lütow
Unterschutzstellung: 05.11.1990, Verkleinerung 27.09.1994
Schutzzweck: Schutz und Erhalt eines Küstenabschnittes der Insel Usedom im Achterwasser mit einem Moränenkliff sowie dem dazugehörenden Höftland (Strandwallsystem) mit Erlenbruchwäldern und Weiderasen.
Beschreibung: Direkt am Achterwasser und Peenestrom sind Feuchtbiotope, Trockenrasen und eine aktive Kliffküste gelegen. In den Feuchtwiesen der Riegen (tiefer gelegene Bereiche im Strandwallfächer) finden sich Breitblättriges und Fleischfarbenes Knabenkraut (beide RL 2), Tausend-Güldenkraut und Sumpf-Sitter (RL 2). In den höher gelegenen Bereichen der Strandfächer und den anschließenden Grundmoränenflächen mit Trockenrasen wachsen u. a. die Kartäuser-Nelke (RL 3), die gelbblühende Sand-Strohblume (RL V), Gewöhnlicher Thymian, Silbergras, Gemeines Katzenpfötchen und der Knöllchen-Steinbrech (RL 3). Die Flächen werden durch extensive Beweidung und Mahd offen gehalten. Dass sie schon im 19. Jahrhundert als Schafweide genutzt wurden, zeigen heute noch die für eine Hudelandschaft typischen Wacholdersträucher und zum Teil alte, windgeformte Kiefern. An der Kliffküste breiten sich Sanddornbüsche aus.
Die zum Schutzgebiet gehörenden Buchten an der Boddenküste sind Nahrungsrevier des Fischotters (RL 2). Die hecken- und gebüschreiche Höftlandschaft bietet zahlreichen Vogelarten Lebensraum. Als Brutvögel kommen u. a. Sperbergrasmücke, Drossel- und Schilfrohrsänger, Karmingimpel, Neuntöter und Braunkehlchen vor. Freiwasserbereiche und Schilfröhrichte in den umgebenden Boddengewässern werden von verschiedenen Entenarten zur Rast genutzt, u. a. von Tafel- (RL 2) und Reiherente (RL 3), Knäk- (RL 2) und Löffelente (RL 2), Haubentaucher (RL 3) und Brandgans (RL 3). Eine kleine Kolonie von Uferschwalben (RL V) befindet sich an der Kliffküste.
Öffentliche Nutzung: Das vorhandene Wegenetz durch die abwechslungsreiche Landschaft kann am besten zu Fuß, aber auch mit dem Fahrrad erkundet werden. Einen besonderen Reiz bietet die Aussicht vom Weißen Berg. Von dem am Westrand des NSG gelegenen Campingplatz geht ein deutlicher Nutzungsdruck aus.