NSG 303 Plöwensches Seebruch
Lage: Nördlich der B 104 zwischen Löcknitz und Plöwen
Größe: 228 ha
Gemeinden: Plöwen, Boock, Löcknitz
Unterschutzstellung: 1990 einstweilig gesichert, Schutzgebietsverordnung: 15.08.1995
Schutzzweck: Schutz und Entwicklung eines großen zusammenhängenden Schilfgebietes mit einer artenreichen Flora und Fauna.
Beschreibung: Die Hänge im Südbereich stellen die natürliche Grenze des Haffstausees in seiner weitesten Ausdehnung dar. Noch im 18. Jahrhundert hatte der See eine Fläche von 50 ha. Duch die folgenden Entwässerungen verlandete der See. Es entstand ein Niedermoor, das bis heute über den künstlichen Plöwenschen Abzugsgraben entwässert wird.
Ausgedehnte Schilfflächen mit Erlen- und Erlen-Eschen-Bruchwäldern sowie Feuchtwiesen in den Randbereichen prägen heute das Landschaftsbild. Kleinflächig kommen auch Schneidenröhrichte sowie Sumpfsimsen-Kleinröhrichte vor. Brutvögel wie Kranich, Rohrweihe, Tüpfelralle und Bekassine (RL 2) finden hier einen Lebensraum. Es kommen Laubfrosch (RL 3), Moorfrosch (RL 3), Rotbauchunke (RL 2) und Ringelnatter (RL 2) vor. An gefährdeten Schmetterlingen wurden Schwalbenschwanz (RL 3), Großer Schillerfalter (RL 3), und Gemeines Blutströpfchen gefunden. Auch der Kleine Feuerfalter, der Kleine Perlmutterfalter und der Schachbrettfalter wurden nachgewiesen.
Auf den schmalen Feuchtwiesen im südlichen Randbereich konnten Pflanzenarten wie Steifblättriges Knabenkraut (RL 2), Sumpf-Schlangenwurz, Sumpf-Herzblatt (RL 2) und Kamm-Wurmfarn (RL 3) gefunden werden. Aufgrund der Nutzungsaufgabe dieser artenreichen Feuchtwiesen sind die Bestände zur Zeit stark gefährdet.
Im Nordwesten des Gebietes ist ein slawischer Burgwallkomplex einbezogen. Hier kommt die Zauneidechse (RL 2) vor.
Öffentliche Nutzung: Das Gebiet ist zwar nicht zugänglich, aber von der Straße nach Plöwen aus ist der Südteil des Seebruches frei zu überblicken. Zu den Burgwällen im Nordwestteil („Hühnerwinkel“) führt ein Waldweg, der unmittelbar östlich des Ortsrandes von Löcknitz an der B 104 beginnt. Von der B 104 führt weiterhin ein Weg in den südlichen Randbereich mit der ehemaligen Kiesgrube.