NSG 33 Mümmelkensee
Lage: Ca. 2,5 km nordwestlich des Seebades Bansin auf der Insel Usedom zwischen der Ostsee und dem Schmollensee
Größe: 6 ha
Gemeinden: Bansin
Unterschutzstellung: 12.12.1957
Schutzzweck: Schutz und Erhalt eines unentwässerten Kesselmoores mit zentralem Kolk im Küstenbereich der Insel Usedom.
Beschreibung: Das Schutzgebiet besteht aus dem allmählich verlandenden Mümmelkensee und dem angrenzenden Moor. Umgeben wird es überwiegend von Buchen-Kiefern-Mischwald. Das Gebiet hat seinen Namen durch die im Sommer blühenden gelben Teichrosen (=Mummeln) erhalten.
Das Kesselmoor liegt in einer tief in seine relief-reiche Umgebung eingesenkten Hohlform, die durch das Austauen eines Toteisblockes im Holozän entstanden ist. Durch die Verlandung des ehemaligen Gewässers entstand das Kesselmoor, welches aber noch weit über die ursprüngliche Gewässerfläche hinauswuchs. Die Moormächtigkeiten betragen am Rand 4 bis 5 m, im Zentrum knapp 15 m.
Neben der schon erwähnten Großen Mummel wird der Wasserkörper des Moorkolkes von untergetaucht lebenden Torfmoosarten besiedelt. Angrenzend folgt ein Schwingmoorsaum, der vor allem von verschiedenen Torfmoosarten gebildet und von Blasenbinse (RL 2), Schlamm-Segge (RL 2) und Schmalblättrigem Wollgras (RL 3) geprägt wird. Am Übergang zum Schwingmoor sind außerdem der gelb blühende Strauß-Gilbweiderich und der weiß blühende Fieber-Klee (RL 3) anzutreffen. Daran schließt sich landseitig das von den Bulten des Scheidigen Wollgrases geprägte Standmoor an. Randlich bedrängen Gehölze wie Kiefern und Birken die gefährdeten und seltenen Moorarten wie auch den Sumpf-Porst (RL 3).
Neben dieser typischen Flora haben hier auch zahlreiche Libellen und Schmetterlinge ihren Lebensraum.
Das Gebiet unterliegt keiner Entwässerung, es wurde auch nie Torf abgebaut. Die Wasserspeisung erfolgt durch zulaufendes Wasser aus den umgebenden Höhenzügen (11 bis 28 m HN). Die in trockeneren Jahren auf dem Moorkörper aufgewachsenen Kiefern befinden sich aufgrund der höheren Niederschläge zum Teil im Absterben. Zur Stabilisierung des Wasserhaushaltes des Moores wäre ein Umbau der Kiefernforsten im Einzugsgebiet zu standortsgerechten Laubwaldgesellschaften dringend erforderlich.
Öffentliche Nutzung: Vom Seebad Bansin führt ein beschilderter Wanderlehrpfad zum NSG, der das Moor auf Mineralböden umrundet. Am östlichen Moorrand existiert ein Steg als Aussichtsplattform.