NSG 301 Mellenthiner Os
Lage: Im Süden der Insel Usedom, nahe des Achterwassers, nördlich des Ortes Mellenthin
Größe: 65 ha
Gemeinden: Mellenthin, Neppermin
Unterschutzstellung: 15.8.1995
Schutzzweck: Schutz und Entwicklung eines Oszuges mit einem kleinen Versumpfungsmoor und Resten einer slawischen Höhenburg. Vorrangige Schutzziele sind die Erhaltung der Oberflächenformen, die Wiederherstellung des natürlichen Wasserhaushaltes des Kesselmoores sowie der Erhalt des landschaftsästhetischen Altbaumbestandes.
Beschreibung: Der Oszug im Naturschutzgebiet Mellenthiner Os entstand während des Velgaster Eisvorstoßes der letzten Eiszeit. In einem Gletschertunnel lagerte sich Material ab und hinterließ den Höhenzug mit heute 4 km Länge und bis 300 m Breite. In einem zentral gelegenen Osgrabenabschnitt hat sich ein Versumpfungsmoor entwickelt. Das Areal ist eines der größten und am besten erhaltenen Gebiete seiner Art im ganzen Landkreis.
Im Südwesten des Gebietes befindet sich an der höchsten Stelle eine slawische Höhenburg, die so genannte „Schwedenschanze“. Zu sehen ist davon heute nur noch der Ringwall, der die Befestigungsanlage einst umgab. Im Nordwesten des Schutzgebietes befindet sich eine stillgelegte Kiesgrube mit Trockenrasenbereichen.
Während im Norden und Osten Kiefern- und Kiefernmischwälder vorherrschen, stockt im flachen Südosten des Gebietes ein edelholzreicher Laubwald mit Berg-Ahorn, Stiel-Eiche und Esche. Im Versumpfungsmoor hat sich ein Bruchwald mit Schwarz-Erle und Moor-Birke etabliert. Hier kommen auch Gagelstrauch (RL 3), Sumpf-Haarstrang, Sumpf-Blutauge (RL 3) und Schmalblättriges Wollgras (RL 3) vor. Auf dem Burgwall stockt Buchenwald, hier sind die Zweiblättrige Schattenblume und das Savoyer Habichtskraut zu finden. Dieser Waldtyp ist Lebensraum des Zwergschnäppers. Auch Rotmilan, Neuntöter und Kranich kommen im Gebiet als Brutvogel vor.
Öffentliche Nutzung: Wanderwege begleiten das Gebiet im Westen und Süden. Die Kreisstraße von Dewichow nach Balm durchquert das Schutzgebiet.