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Naturschutzgebiete (NSG)

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NSG 8 Kieshofer Moor

NSG 8 Kieshofer Moor
NSG 8 Kieshofer Moor

Lage: Ca. 4 km nordwestlich von Greifswald

Gemeinden: Wackerow

Größe: 30 ha

Unterschutzstellung: 03.03.1938

Schutzzweck: Schutz und Entwicklung eines wiedervernässten Sauer-Zwischenmoores, Siche­rung als Lehr- und Forschungsgebiet der Univer­sität Greifswald.

 

 

 

 

Beschreibung: Im Zentrum des Zwischenmoo­res hat sich ein Wollgras-Torfmoos-Rasen etab­liert, der insbesondere von Scheidigem Wollgras (RL V) und den grünen Torfmoosen Sphagnum fallax, S. cuspidatum und S. fimbriatum gebil­det wird. Weitere charakteristische Pflanzenar­ten sind das horstig wachsende Schmalblättrige Wollgras (RL 3), der aromatisch duftende und früher als Mottenkraut verwendete Sumpf-Porst (RL 3), die der Blaubeere ähnelnde Trunkelbeere und die über die Moospolster kriechende Moos­beere (RL V). Das sich aufwölbende Moorzen­trum wird von einem ständig wassergefüllten Bereich, dem Lagg, umgeben. In diesen Über­gangsbereichen kommen vor allem Flatterbin­sen-Riede und Rohrkolben-Röhrichte vor.

Im umgebenden Kiefern-Eichen-Wald liegen zahlreiche Flachabtorfungen, die vollständig ver­landet oder mit Schwimmdecken aus Sumpffarn und Torfmoosen bedeckt sind. Als besondere Pflanzenarten kommen hier der Rundblättrige Sonnentau (RL 3) und die Rosmarinheide (RL 2) vor.

Seit der Überstauung in den 90er Jahren haben sich Krickenten (RL 2), Seeadler, Kraniche und Waldwasserläufer in diesem Gebiet als Brutvö­gel niedergelassen. Im Frühjahr treten Massen­ansammlungen von laichenden Gras- (RL 3) und Moorfröschen (RL 3) auf. Auch für 21 Libellen-arten stellt das Kieshofer Moor einen bedeutsa­men Lebensraum dar.

Mit dem Torfabbau im 17. Jahrhundert begann die Entwässerung des Moores. Infolge des steten Wasserentzuges bildete sich Mitte des 19. Jahr­hunderts eine lockere Bewaldung heraus, die sich bis Ende der 60er Jahre erheblich verdichte­te. Der erste Stau zur Verbesserung der Moorsi­tuation wurde 1968/1969 errichtet. Seit Beginn der 1980er Jahre wurden regelmäßige gezielte Abholzungen des Birken- und Kiefern-Jung­wuchses vorgenommen. Der 1988/1989 errich­tete Erddamm wurde 1994 in ein regulierbares Staubauwerk umgebaut. Dadurch wurden die hydrologischen Verhältnisse für das Moor opti­miert. Nach den hohen Niederschlagsereignissen inbesondere im Jahr 2011 kam es durch den ge­stiegenen Grundwasserspiegel zu Konflikten im Umfeld des Moores. Zur Lösung der Konflikte und zur langfristigen Stabilisierung der Wasser­stände im NSG sind entsprechende Maßnahmen im Rahmen des Moorschutzes in Vorbereitung, die ab 2016 umgesetzt werden sollen. Das Ge­biet befindet sich im Besitz der Universität Greifs­wald.

Öffentliche Nutzung: Von der B 105 aus be­steht die Möglichkeit, bis zum Rand des Moores zu gelangen.