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22.06.2020

Kreis erhält neuen Simulations-Rettungswagen

Fahrzeug und High-Tech-Puppen ermöglichen realistisches Training

Der Eigenbetrieb Rettungsdienst des Landkreises Vorpommern-Greifswald hat einen sogenannten Simulations-Rettungswagen (SIM-RTW) erhalten.

Präsentation SIM-RTW 2 © Achim Froitzheim / LK VG
Präsentation SIM-RTW 2 © Achim Froitzheim / LK VG

In und an diesem Fahrzeug können angehende Rettungskräfte und erfahrene Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Rettungsdienstes grundlegende Fertigkeiten erwerben sowie neue Verfahren einüben. Der SIM-RTW ist Teil des InGRiP-Projekts, welches durch das Programm Interreg VA gefördert wird. Das Projekt widmet sich der medizinischen Notfallversorgung der grenznah lebenden Bevölkerung auf beiden Seiten des Interreg VA Fördergebietes in der Bundesrepublik Deutschland und in der Republik Polen.

Der mobile Simulations-Rettungswagen (SIM-RTW) wurde mit Unterstützung der Firma Fahrtec (Ausbau RTW) und der Firma Skillqube (Anbieter der Audio-Videoanlage) konzipiert und dient der Vorbereitung der Rettungsdienstmitarbeiter des Kreises auf die komplexen Schulungsmaßnahmen am Simulationszentrum in Misdroy. Die notfallmedizinischen Übungsszenarien können so bereits in einer realitätsnahen Umgebung trainiert werden. Durch die Mobilität kann das mit hochtechnologisierten Goumard-Simulationspuppen ausgestattete Trainingsmodul direkt in den Rettungswachenbereichen des Kreises eingesetzt werden.

"Das Projekt InGRiP geht auf diese Forderungen konkret ein und schafft Voraussetzungen für eine stufenweise Annäherung der beiden Notfallversorgungssysteme – zum nachhaltigen Nutzen der Bevölkerung auf beiden Seiten der Grenze. Ich freue mich über das Übungsfahrzeug, da mit ihm ein weiterer konkreter Schritt in Richtung einer grenzübergreifenden Zusammenarbeit der Rettungsdienste absolviert ist", sagte Landrat Michael Sack.

"Notfälle halten sich an keine Grenze. Der SIM-RTW ist daher eine echte Bereicherung für die Region – die gemeinsamen Trainings ermöglichen eine bessere, grenzüberschreitende Rettung", ergänzte Prof. Klaus Hahnenkamp, Direktor der Klinik für Anästhesiologie der Greifswalder Universitätsmedizin.

Mit den Simulationspuppen sind die Ausbilder in der Lage, alle für die Notfallbehandlung relevanten Vitalparameter (EKG, Puls, Sauerstoff, Blutdruck etc.) darzustellen, diese entsprechend des Trainingsverlaufes zu verändern und invasive Maßnahmen (venöse Zugänge, Knochenzugänge, Atemwegszugänge) sowie bestimmte Notfalltherapien (Defibrillation, Reanimation, Medikamentengaben) zu ermöglichen. Darüber hinaus ist eine Audio-Videoanlage im SIM-RTW fest verbaut, worüber das Training beobachtet und später gemeinsam mit den Teilnehmern ausgewertet werden kann. Zur Vorbereitung der Trainingseinheiten bedarf es eines ausgebildeten Teams aus Instruktoren und medizinischem Fachpersonal. Von dem SIM-RTW werden künftig alle Rettungsdienstmitarbeiter des Landkreises Vorpommern-Greifswald profitieren, denn sie werden turnusmäßig an diesem Trainingsgerät in den jährlich stattfindenden Pflichtfortbildungen geschult und überprüft, um sie so angemessen realitätsnah auf spezielle und vor allem auch seltene Notfallsituationen vorzubereiten.

Die Bedeutung des Projekts InGRiP beruht einerseits auf einer steigenden Nachfrage nach medizinischer Notfallversorgung vor allem im ländlichen Raum aufgrund des demographischen Wandels. Andererseits zieht die gestiegene Mobilität der Bevölkerung in beide Richtungen mit kulturellem, wirtschaftlichem und touristischem Hintergrund die Notwendigkeit der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit auch auf notfallmedizinischem Gebiet nach sich.
Die geringe Verflechtung der Gesundheitssysteme in Deutschland und Polen erfordert in Regionen, die durch ihre jeweilige Randlage schlecht oder sehr spät erreichbar sind, grundlegende Überlegungen.

In einem Teil des Projektes legen die Rettungsdienste der Landkreise Vorpommern-Greifswald und Märkisch-Oderland und die DRF Luftrettung gemeinsam mit den polnischen Partnern, der Wojewódzka Stacja Pogotowia Ratunkowego Szczecin (WSPR – polnischer Rettungsdienst der Wojwodschaft Westpommern) und der Lotnicze Pogotowie Ratunkowe (LPR – Polnische Luftrettung) unter Begleitung der Universitätsmedizin Greifswald und des Instituts für Slawistik der Greifswalder Universität, handlungsrelevante Grundlagen für eine grenzüberschreitende Notfallversorgung. Polnische und Deutsche Rettungsdienstmitarbeiter trainieren in Misdroy gemeinsam die leitliniengerechte Versorgung von Notfallpatienten. Zuvor haben sie einen Sprachkurs belegt, um relevante medizinische Fachausdrücke der jeweils anderen Seite kennenzulernen.

Als notwendige Trainings-Infrastruktur entstand mit Fördermitteln des Projektes ein modernes Simulationszentrum an der Rettungswache in Misdroy. Das Schulungskonzept für die Simulationen wurde in Zusammenhang mit dem Gesamtkonzept (Sprache und Simulation) durch die Universitätsmedizin Greifswald in Abstimmung mit allen beteiligten Partnern entwickelt.

Landrat Michael Sack lässt sich den neuen Simulations-RTW vor der Greifswalder Kreisverwaltung von den Projektverantwortlichen demonstrieren. (v.l.n.r. Notarzt Tomasz Ucinski, Landrat Michael Sack, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst Dr. Lutz Fischer, Geschäftsführer Eigenbetrieb Rettungsdienst Dr. Timm Laslo, Projektmitarbeiterin Katrin Krügel, Nicole Spiekermann, Notfallsanitäterin) © Achim Froitzheim / LK VG
Landrat Michael Sack lässt sich den neuen Simulations-RTW vor der Greifswalder Kreisverwaltung von den Projektverantwortlichen demonstrieren. (v.l.n.r. Notarzt Tomasz Ucinski, Landrat Michael Sack, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst Dr. Lutz Fischer, Geschäftsführer Eigenbetrieb Rettungsdienst Dr. Timm Laslo, Projektmitarbeiterin Katrin Krügel, Nicole Spiekermann, Notfallsanitäterin) © Achim Froitzheim / LK VG

Foto (Achim Froitzheim): Landrat Michael Sack lässt sich den neuen Simulations-RTW vor der Greifswalder Kreisverwaltung von den Projektverantwortlichen demonstrieren. (v.l.n.r. Notarzt Tomasz Ucinski, Landrat Michael Sack, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst Dr. Lutz Fischer, Geschäftsführer Eigenbetrieb Rettungsdienst Dr. Timm Laslo, Projektmitarbeiterin Katrin Krügel, Nicole Spiekermann, Notfallsanitäterin)

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