NSG 78 Wocknin-See
Lage: Unmittelbar östlich der Ortschaft Ückeritz in der Mitte der Insel Usedom
Größe: 56 ha
Unterschutzstellung: 21.03.1958
Gemeinden: Ückeritz
Schutzzweck: Schutz und Erhalt eines verlandenden Strandsees mit Schwingmoordecken und Strandmoorbereichen.
Beschreibung: Der Wocknin-See ist ein Strandsee, der zwischen Achterwasser und Ostsee in der Meeressandebene der Pudagla-Niederung liegt. Das max. 15 m tiefe Seebecken ist mit einer dicken Schlammschicht gefüllt, so dass die Wassertiefe maximal 1 bis 2 m beträgt.
Die Wasserfläche ist von einem breiten Verlandungssaum aus Schilfröhricht und Großseggenrieden umgeben, in dem außerdem als kalkanzeigende Pflanzenart die Schneide und als salztolerante Art die Salz-Teichsimse vorkommen. Innerhalb eines Kalksumpfes, der sich durch aus dem Geschiebemergel-Hang austretendes kalkreiches Wasser im südwestlichen Teil des Schutzgebietes entwickeln konnte, sind
u. a. die fleischfressende Pflanze Echtes Fettkraut (RL 2) und der Sumpf-Sitter (RL 2) anzutreffen. Fortsetzung finden diese Standortbedingungen in Richtung See in einem ebenfalls kalkbevorzugenden Ried mit der Stumpfblütigen Binse (RL 3). Zum Seeufer hin hat sich ein Birken-Kriechweiden-Gebüsch mit weiteren gefährdeten Arten entwickelt, wie dem Halbschmarotzer Sumpf-Läusekraut (RL 2), dem Rundblättrigen Sonnentau (RL 3), der Moosbeere (RL V) und der durch sehr schmale, lang überhängende Blätter auffallenden Faden-Segge (RL 3).
Ein Großteil der Fläche ist mit verschiedenen Typen der Moor- und Bruchwälder bestanden, wobei Moor-Birke und Schwarz-Erle die bestimmenden Baumarten sind. Torfmoose bilden in den nassen Bereichen darunter dichte Rasen. Wo es trockener wird, dominieren die Horste des Scheidigen Wollgrases (RL V). Am Übergang zur Ückeritzer Endmoräne stocken Buchen und Stiel-Eichen. Die stärkste Eiche weist einen Umfang von über 4 m auf. Die Stiel-Eiche mit einem geschätzten Alter von 400 Jahren ist der letzte Zeuge eines Hudewaldes.
Das Schutzgebiet ist Lebensraum des Kranichs.
Öffentliche Nutzung: Das Naturschutzgebiet kann man auf einem um den See führenden 2,5 km langen Naturlehrpfad kennenlernen.