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Naturschutzgebiete (NSG)

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NSG 201 Darschkower See bei Stolzenburg

NSG 201 - Darschkower See bei Stolzenburg
NSG 201 - Darschkower See bei Stolzenburg

Lage: Nordwestlich von Stolzenburg, nördlich der Straße nach Blumenhagen

Größe: 25 ha

Gemeinden: Schönwalde

Unterschutzstellung: 27.09.1990, Verkleine­rung: 16.12.1993

Schutzzweck: Erhalt und Pflege zweier me­sotropher, in einem Osgraben gelegener Seen, der angrenzenden Feuchtgebiete sowie von Abschnitten eines Oszuges als Lebensräume ge­fährdeter und vom Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten.

 

Beschreibung: Ein 3 km langer Oszug erstreckt sich von Schönwalde bis zum Darschkowsee, wo er am Südende des Sees als erweiterter Wall en­det. Auf dem Wallende befand sich ein slawi­scher Burgwall. Die Hänge des Burgwalls werden von Halbtrockenrasen bedeckt. Westlich des Os­zuges erstreckt sich rinnenartig der Darschkow­see, der verschiedene Phasen der Verlandung zeigt. In der östlich gelegenen Osrinne finden sich ausgedehnte Röhrichte und Grauweiden­gebüsche sowie im Süden eine weitere offene Wasserfläche. In der Verlängerung des Darsch­kowsees nach Norden schließt sich am Westrand des Oszuges der in Teilen verlandete „Lange Hirschpohl“ an. Ein kleiner Teil der zu diesem See gehörenden Feuchtgebiete liegt abgetrennt nördlich der Bahnlinie Pasewalk – Neubranden­burg.

Scherbenfunde belegen eine slawische Besied­lung des Schlossberges seit dem 7. Jahrhundert. Indem die Halbinsel nördlich der Wallburg durch­gestochen wurde, entstand ein schützendes Ringgrabensystem. Im Zuge der deutschen Be­siedlung wurde ab dem 12. Jahrhundet auch der Oszug ackerbaulich genutzt. Bis in die 1950er Jahre wurden die Böschungen und moorigen Niederungen als Grünland genutzt.

In den Seen finden sich neben See- und Teichro­sen verschiedene Laichkräuter. Im Uferbereich wachsen Krebsschere (RL 2), Schwanenblume und Wasser-Hahnenfuß (RL 3). In den Trocken- und Halbtrockenfluren um den Burgwall kom­men Fieder-Zwenke, Kartäuser-Nelke (RL 3), Knack-Erdbeere (RL 3), Kicher-Tragant, Ro­sen-Malve, Sichel-Möhre und Gelbe Wiesenraute (RL 3) vor.

Von den Anfang der 1990er Jahre nachgewie­senen mindestens 62 Vogelarten kommen u. a. noch Zwergtaucher, Rohrweihe, Wasserral­le, Braunkehlchen, Sprosser, Beutelmeise und Neuntöter vor. Es fehlen mittlerweile jedoch Rothalstaucher, Krickente (RL 2), Turmfalke, Reb­huhn (RL 2), Kiebitz (RL 2), Pirol, Weidenmeise und Steinschmätzer (RL 2).

Im Gebiet finden sich viele Laubfrösche (RL 3) sowie Erdkröte (RL 3), Ringelnatter (RL 2), und Zauneidechse (RL 2); weitere Amphibien wie Rotbauchunke (RL 2), Wechselkröte (RL 2) und Teichmolch (RL 3) müssen erst wieder bestätigt werden.

Öffentliche Nutzung: Westlich führt ein Pfad an das Gebiet bis zur Bootsanlegestelle im nörd­lichen Seebereich. Der südwestliche Uferbereich wird als Badestelle genutzt. Der See ist Pacht­gewässer des Anglerverbandes und wird inten­siv befischt. Zur Zeit findet auf dem nördlich des Schlossberges gelegenen Oszug noch Ackernut­zung statt, die laut der NSG-Verordnung unzuläs­sig ist und in extensive Grünlandnutzung über­führt werden muss.